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Kulturgeschichte
Neu
Wilhelm von Bode und Marie Rimpau

Eine ungewöhnliche Liebe

Sie waren einander eng verbunden: die Bodes aus Braunschweig, die auf eine lange Ahnenreihe namhafter Gelehrter zurückblicken konnten, und die Rimpaus, innovative Landwirte mit Rittergütern in der Nähe von Halberstadt. Aber auch wenn es schien, als seien die beiden von Kindesbeinen an füreinander bestimmt gewesen, hat es lange gedauert, bis der aufstrebende Kunsthistoriker Wilhelm Bode (1845–1929), der zum Generaldirektor der Berliner Museen avancieren sollte (und 1914 geadelt wurde), und seine Cousine Marie Rimpau (1845–1885) einander das Jawort gaben. Denn der Widerstand der Familien gegen diese Verwandtenehe war groß.Birgit Jochens gibt anhand der überwiegend bisher unveröffentlichten Briefe und Familienchroniken von Wilhelm Bode und Marie Rimpau einen Einblick in die Lebenswelt großbürgerlicher Milieus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Briefwechsel gerät der weniger bekannte, der private Wilhelm Bode in den Blick. Wenn auch von der Museumsarbeit besessen, erweist er sich darin als liebenswürdiger, mit Humor und Selbstironie begabter Familienmensch, der mit seiner problematischen Befindlichkeit – mit Krankheit, überbordendem Selbstbewusstsein und Streitsucht – zu ringen hatte. Die Briefe Marie Rimpaus wiederum machen mit einer starken Frau bekannt, die im Zusammenleben mit ihrem »Bodo« und in der Teilhabe an seiner Arbeit Erfüllung fand.

25,00 €*
Neu
Tet Arnold von Borsig

Vom engagierten Industriellen zum renommierten Fotografen

Er soll der Firmenerbe des zweitgrößten Lokomotivbau-Unternehmens der Welt werden: Arnold von Borsig (1899–1972) macht erste praktische Erfahrungen in der väterlichen Maschinenfabrik in Berlin, freundet sich während des Studiums mit Theodor Haubach und Carlo Mierendorff an, ist von den Ideen des Soziologen Eugen Rosenstock-Huessy begeistert und trifft Schriftsteller wie Carl Zuckmayer und Arnold Zweig. Von einem zweijährigen Aufenthalt in den USA bringt er Ideen zur Modernisierung der Firma mit, wird jedoch durch die Weltwirtschaftskrise ausgebremst und steigt schließlich aus dem Unternehmen aus. Der weltgewandte und liberale Borsig sieht früh die Gefahr, die vom Aufstieg der Nationalsozialisten ausgeht. In seinem Berliner Salon tragen bis 1933 Wissenschaftler und Intellektuelle vor, die später emigrieren oder in den Widerstand gehen, wie Arvid Harnack, Albrecht Haushofer oder Wilhelm Röpke. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten emigriert Tet Arnold von Borsig zunächst nach Italien, wo er beginnt, sein Hobby, das Fotografieren, systematisch zu betreiben. Anfang 1939 geht er nach New York. Als 1941 deutsche Guthaben in den USA eingefroren werden, muss er mit seinen Fotos Geld verdienen. Seit 1949 kann er, nun amerikanischer Staatsbürger, wieder Deutschland und Europa besuchen und schließlich auch wieder in Deutschland veröffentlichen. Ernst-Friedrich Harmsen greift für die Biografie von Tet Arnold von Borsig auf das Familienarchiv zurück und zeigt, dass die Umbrüche im Familienunternehmen der Borsigs eng verwoben sind mit den politischen Entwicklungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

25,00 €*
Neu
Franz Kafka im Ostseebad Müritz [1923]

»… vor der Schwelle des Glücks …«   Franz Kafka an Hugo Bergmann, Müritz , Juli 1923.Die Wochen im Ostseebad Müritz im Juli und August 1923 haben das Leben von Franz Kafka verändert. Hier traf er Dora Diamant, seine letzte Liebe. Mit ihr wohnte er in Berlin, bis seine Krankheit ihn zwang, die Stadt zu verlassen. Im Juni 1924 starb er. Sein letztes Jahr sei das glücklichste gewesen, schrieb später der Freund Max Brod. Es begann an der Ostsee, umgeben von singenden jüdischen Kindern aus Berlin. Trotz politischer Verwerfungen, Inflation und Gewalt war es für Franz Kafka und Dora Diamant ein Sommer der Liebe und des Glücks.Das Buch liefert nicht nur neue Facetten zur Biografie Franz Kafkas und Dora Diamants, es ist auch eine Hommage an Graal-Müritz, eines der schönsten deutschen Ostseebäder. Illustriert mit vielen, zum großen Teil bislang unveröffentlichten historischen Abbildungen, kommen auch aktuelle Fotografien von Günter Karl Bose zur Geltung.

20,00 €*
Hanns Eisler Werkverzeichnis Filmmusik 1927–1962

Bearbeitet von Peter Deeg

Zwischen 1927 und 1962 hat Hanns Eisler (1898–1962) zu insgesamt 45 Filmen Musik komponiert – kein kleiner Teil im vielseitigen OEuvre des Schönberg-Schülers und engen Brecht-Mitarbeiters. Angefangen bei Walther Ruttmanns Experimentalfilm OPUS III und dem linken Filmklassiker Kuhle Wampe über ambitionierte Hollywoodstreifen von Fritz Lang und Jean Renoir bis hin zu Nachkriegsfilmen der DEFA und dem ergreifenden KZ-Dokumentarfilm Nuit et brouillard von Alain Resnais – stets war Eisler daran gelegen, der Musik eine eigene, unabhängige Funktion im filmischen Gesamtkontext zu verschaffen. Doch warum kamen seine kongenialen Kompositionen zu Joris Ivens’ Regen oder zum Chaplin-Film The Circus nie in die Kinos? Und warum finden sich so viele Passagen aus Eislers Filmpartituren in den Konzert- und Bühnenwerken des Komponisten wieder? Antworten liefert das neue Werkverzeichnis Filmmusik der Internationalen Hanns Eisler Gesellschaft (IHEG) von Peter Deeg, der sämtliche Filmmusiken Eislers einer detaillierten Autopsie unterzogen hat.

40,00 €*
Sinn und Unheil

Zur Ästhetik des Schmerzes

Quintessenzen

„Was macht der Schmerz aus uns? Wie wurde und wird ihm heute begegnet? Und welches Gesellschaftsbild zeigt sich am gegenwärtigen Umgang mit ihm? Wie diese Fragen dokumentieren, ist Schmerz mehr als ein körperliches Symptom. Er stellt eine umfassende intellektuelle Herausforderung dar, eine Feuerprobe für das Über- und das Zusammenleben.“Nach Wörterbuchdefinition ist Schmerz zum einen eine durch Krankheit oder Verletzung ausgelöste unangenehme körperliche Empfindung und zum anderen eine seelische Bedrückung. Der Schmerz greift in unseren Alltag ein, entscheidet über Qualität und Endlichkeit des Lebens und wirft seit Jahrtausenden fundamentale Fragen über Glück und Sinn auf. Auch angesichts des medizinischen Fortschritts ist Schmerz für viele PatientInnen alltägliche Realität und bleibt somit eine rätselhafte wie destruktive Macht. Wurde er lange als physisches bzw. neuronales Geschehen betrachtet, ist heute bekannt, dass er universelle Vorgänge abbildet, die seelische und körperliche Erfahrungen einbeziehen. Welchen Niederschlag diese in Literatur, Musik, bildender Kunst und Film gefunden haben bzw. finden und wie diese Darstellungen auf den Umgang mit dem Phänomen Schmerz rückwirken, dies untersucht Björn Hayer in seinem Essay – und er stellt fest, dass man Schmerz lesen, seine Zeichen verstehen und im besten Falle übersetzen muss: „Gemälde, Texte, Partituren können dem Zweck dienen, das mit dem Leiden verbundene Begriffslose besser zu fassen und dadurch zu verarbeiten.“Mit Sinn und Unheil startet die Reihe Quintessenzen, die sich wesentlichen Fragen nach den Bedingungen des Menschseins widmet und gleichermaßen das Zusammenspiel von Mensch und Umwelt in den Blick nimmt. 

20,00 €*
/ Die Ruinen von Peenemünde

Vom Werden und Vergehen einer Rüstungslandschaft

Die Versuchsstellen Peenemünde, in denen Heer und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg unbemannte Fernwaffen mit neuartigen Antrieben zur Einsatzreife brachten, waren eine Großforschungseinrichtung mit Labor- und Bürogebäuden, Werkstätten, Fertigungsanlagen, Schienennetz, Straßen, Häfen, Flugplatz, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Siedlungen und Lagern. Nachdem die Wehrmacht Peenemünde zum Kriegsende aufgegeben hatte, besetzte die Rote Armee die Anlagen und nutzte sie kurzzeitig weiter; ein Großteil der verbliebenen Einrichtungen wurde gesprengt. Was noch brauchbar war, wurde zum Neuaufbau zerstörter Orte in der Region verwendet, der Rest verschwand im Grünen.Der Ausstellungsbegleitband präsentiert 47 großformatige Bilder des Fotografen Lorenz Kienzle, der den Zustand der Ruinenlandschaft von Peenemünde 2018/19 und 2022 festgehalten hat. Ihnen stehen historische Fotos aus der Zeit vom Bau und Betrieb der Anlagen gegenüber, ergänzt um Abbildungen von Objekten – sowohl bauliche Relikte als auch Bodenfunde aus der Umgebung dieser Anlagen, wie technische Geräte, Werkzeuge und Alltagsgegenstände. Die Kombination dieser Exponate weist auf den Wert der historischen Landschaft Peenemündes für das Verständnis der Geschichte des 20. Jahrhunderts hin und macht das Leben der tausenden Menschen sichtbar, die hier arbeiteten – viele von ihnen unter Zwang und unmenschlichen Bedingungen.

25,00 €*
Die Unbekannten

Ein ostdeutsches Dorf und seine Frauen

„‚Hat dir der Mauerfall eigentlich Hoffnung gemacht, dass du jetzt freier mit deinem wahren Geschlecht umgehen kannst?‘ – ‚Nein, ich wollte ja hier bleiben, in meinem Dorf. Und zwar so, wie ich bin. Und dass die Mauer gefallen ist, hat die Einstellung der Menschen hier ja nicht verändert.‘ Jana hat noch als Jörg versucht, ein traditionelles Familienleben zu führen, war einmal verheiratet. Erst im Verein Rosalila in Neubrandenburg findet sie schließlich Anschluss an die queere Szene.“Ein Dorf nahe der deutsch-polnischen Grenze. Sechs Monate lang hat die Autorin hier gelebt und Gespräche mit Frauen geführt, sie zu ihren Lebenswegen und ihrem Alltag befragt. Da ist die Geografie-Lehrerin, die nie Ebbe und Flut sehen durfte, weil es dieses Phänomen nur im „kapitalistischen Ausland“ gab. Da ist die transsexuelle Landwirtin, die zu LPG-Zeiten ihre Neigungen verbergen musste und noch heute vorsichtig mit ihrem wahren Geschlecht umgeht. Da ist die Heilerin, die aus spiritueller Verzweiflung Stadtflucht statt Republikflucht beging. Und da ist die Biobäuerin aus Stuttgart, die mit ihrem LPG-geprägten männlichen Personal streitet, während eine konventionelle Landwirtin um den Erhalt des vom Vater übernommenen Betriebes bangt. Die Autorin spricht mit den Älteren, die sich noch gut an die Flucht aus dem heutigen Polen erinnern können, und mit einer Polin, die in ihrem Zwölfseelendorf auch nach einem Jahrzehnt noch eine Fremde ist.In vierundzwanzig Frauenporträts entwirft Gertje Graef die weibliche Kartografie einer dörflichen Gemeinschaft in Mecklenburg-Vorpommern.Dieses Buch entstand im Rahmen einer Dorfresidenz des Kulturlandbüros. Das Kulturlandbüro ist ein Projekt des schloss bröllin e.V. und wird gefördert in TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, mit Mitteln zur kulturellen Projektförderung und des Vorpommern-Fonds des Landes Mecklenburg-Vorpommern, des Landkreises Vorpommern-Greifswald, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Uecker-Randow.

20,00 €*
/ / Eseleien

Dieter Goltzsche und Ingeborg Baier-Fraenger im Dialog über Esel

Bibliotheca Fraengeriana, Bd. IV

„Liebe Frau Baier-Fraenger, immer bekomme ich von Ihnen auch so interessante Eselliteratur. ‚Esels Trost‘ v. Gleim u. die Esel [aus Daudets] ‚Briefe aus meiner Mühle‘, aber zuoberst unsere Korrespondenz brachte mich so in Eifer, ich zeichnete hundert Esel.“ Dieter Goltzsche an Ingeborg Baier-Fraenger, 29. Dezember 1982 Von 1979 bis 1993 wanderten zwischen Ingeborg Baier-Fraenger, der in Potsdam-Babelsberg lebenden Pflegetochter des Kunsthistorikers Wilhelm Fraenger (1890–1964), und dem in Berlin-Köpenick ansässigen Künstler Dieter Goltzsche Esel hin und her – von Goltzsche „Eselpost“ genannt. Vermittelt hatte den Kontakt Erhard Frommhold, Cheflektor des Verlages der Kunst in Dresden, wo 1975 eine Hieronymus-Bosch-Monografie aus dem Nachlass von Wilhelm Fraenger erschienen war. Eine Brieffreundschaft entstand, bei der Ingeborg Baier-Fraenger sich von Dieter Goltzsche immer wieder künstlerisch gestaltete Esel wünschte und dies mit thematisch passenden Zitaten aus der Weltliteratur untermauerte. Der Kunsthistoriker Christof Baier kontrastiert diese Textauswahl (von Äsop über Hans Sachs, Charles Dickens und Brehms Tierleben bis hin zu William Faulkner und Juan Ramón Jiménez) mit den jeweiligen Antworten von Goltzsche, Dutzenden kleinen Kunstwerken, bei deren Ausführung sich der Künstler unterschiedlicher Techniken bediente – von der Tuschzeichnung bis hin zur Collage. Dabei war ihm die Postkarte der bevorzugte Bildträger, so wurde die „Eselpost“ zu einer ganz besonderen „Mail Art“. Die Buchinformation zum Download

30,00 €*
/ / Günter de Bruyn – Schreibwelten

Zwischen märkischer Kulturgeschichte und deutscher Gegenwart

Die Autorschaft von Günter de Bruyn (1926–2020) erstreckt sich über sechs Jahrzehnte und umfasst Romane und Erzählungen, kulturhistorische Essays und Chroniken, Biografien und autobiografische Schriften. In seinem Werk gehen Historie und Fiktion, Geschichte und Gegenwart, Eigenes und fremdes vielfältige schöpferische Verbindungen ein und bilden besondere Schreibwelten. Diesen widmete das Kleist-Museum, Frankfurt (Oder) 2021 ein Ausstellungs- und Tagungsprojekt und präsentiert zu Günter de Bruyns 95. Geburtstag mit diesem Band aktuelle Perspektiven auf Themen und Strukturen seines Werkes, seine Poetik sowie die Rezeption des Autors im europäischen Ausland. Ein Schwerpunkt des Bandes liegt auf de Bruyns märkischem Schreiben. Über die gesamte Dauer seines Schriftstellerlebens ließ de Bruyn die Landschaft, Kultur, Literatur und Geschichte der Mark Brandenburg erzählerisch prominent in Erscheinung treten. Die Fokussierung auf de Bruyns Schreibwelten eröffnet einen neuen Blick. Dieser profitiert von einem reichen Materialfundus: Erstmals konnten seine Recherche- und Arbeitsmaterialien genutzt und im Bild dokumentiert werden.Die Buchinformation zum Download.

28,00 €*
/ Lebens Licht und Lebens Schatten

Filmkunst der DDR im Gespräch

Herausgegeben von der DEFA-Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung

Seit 2003 befragt der Kulturwissenschaftler Paul Werner Wagner namhafte Regisseure, Drehbuchautoren, Schauspielerinnen und Schauspieler der DEFA über ihr Leben und Wirken, ihre größten Erfolge, aber auch die Schattenseiten ihres Lebens vor und hinter der Kamera – immer mit Blick auf den großen Epochenumbruch 1989/90, der nicht nur das Ende der staatlichen Filmgesellschaft der DDR, sondern auch große Veränderungen in den Biografien ihrer Akteure mit sich brachte. Aus den Zeitzeugengesprächen, die er in den Reihen Berliner MontagsDiskurs, DEFA-Filmküche in der Quchnia und Forum Kultur und Politik in Halle (Saale) führte, hat Paul Werner Wagner gemeinsam mit dem Journalisten Hans-Dieter Schütt eine Auswahl getroffen. Zu Wort kommen Christel Bodenstein, Angelica Domröse, Cox Habbema, Eva-Maria Hagen, Jutta Hoffmann, Otto Mellies, Jaecki Schwarz, Hilmar Thate, Ulrich Plenzdorf, Roland Gräf, Egon Günther, Siegfried Kühn, Kurt Maetzig, Rainer Simon und Herrmann Zschoche.Die Buchinformation zum Download

20,00 €*
Koscher, Klaus & Kupfer

Berend Lehmann Museum Halberstadt

Begleitband zur Ausstellung, herausgegeben von Jutta Dick im Auftrag der Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt

Im Frühjahr 2021 wird die neue Dauerausstellung des Berend Lehmann Museums in Halberstadt eröffnet. Das Museum gehört zu der seit 1998 im ehemaligen jüdischen Gemeindezentrum beheimateten Moses Mendelssohn Akademie. Da Halberstadt einer von wenigen Orten in Deutschland ist, an denen ein nahezu komplettes Ensemble von baulichen Zeugnissen an die jüdische Tradition erinnert, kann auch die Ausstellung an zwei authentischen Orten präsentiert werden: In der Klaus – dem ehemaligen jüdischen Lehrhaus – im Rosenwinkel werden Grundlagen des Judentums vermittelt, und im Mikwenhaus in der Judenstraße wird die bis ins 13. Jahrhundert zurückreichende wechselvolle Geschichte der Halberstädter Juden im Kontext der Geschichte der Juden im europäischen Raum erzählt. Grundlage für die neue Dauerausstellung bildete unter anderem die deutlich gewachsene Sammlung autobiografischer Texte, Dokumente, Fotos sowie profaner und ritueller Objekte aus Halberstädter jüdischen Familien. Die Objekte verdeutlichen die Geschichte von Ortswechseln aus privaten oder ökonomischen Gründen und zeugen von der Anziehungskraft der jüdischen Gemeinde. Zudem wird an ihnen die glanzvolle Vergangenheit dieser Gemeinde, dieses Zentrums jüdischer Gelehrsamkeit, sichtbar. Aber auch die Geschichte von Verfolgung, Flucht und Vernichtung kommt in den Blick. Der reich bebilderte Band gibt einen Einblick in die facettenreiche und durch einmalige Objekte rekonstruierte Geschichte der Halberstädter Juden.Die Buchinformation zum Download

20,00 €*
Kosher, Klaus & Copper

Exhibit catalogue of the Berend Lehmann Museum Halberstadt

Edited by Jutta Dick on behalf of the Moses Mendelssohn Academy Halberstadt

Edited by Jutta Dick on behalf of the Moses Mendelssohn Academy Halberstadt The new permanent exhibit of the Berend Lehmann Museum in Halberstadt will open in the spring of 2021. Since 2001, the Museum has been an integral part of the Moses Mendelssohn Academy, founded in 1995. The Museum and the Academy are located in historical buildings of the former Jewish community center. The permanent exhibit will be presented at two locations of the former Jewish community center. In the Klaus on the Rosenwinkel, the former Lehrhaus or place of Jewish learning, the fundamentals of Judaism will be conveyed. In the mikveh on the Judenstrasse, the eventful history of Halberstadt Jews dating back to the 13th century will be told in the context of the history of Jews in Europe. The new permanent exhibit was created because intensive research over the past twenty years has yielded new insights. The significantly expanded collection of autobiographical writings, documents, photos and, in particular, profane and ritual objects from Jewish families from Halberstadt formed the basis for this. The present volume includes the central locations and objects of the exhibit. The objects illustrate the history of changing locations for private or financial reasons and testify to the special attraction of the community. They are also reminders of the glorious past of this important Jewish community and center of Jewish learning. Yet they also show the history of persecution, escape and annihilation. The richly illustrated volume provides an insight into the multi-facetted history of the Jews in Halberstadt, reconstructed through these unique objects.

20,00 €*
/ / Was vom Drama übrig bleibt

Aus der Theatersammlung des Kleist-Museums

Heinrich von Kleists Werke wurden und werden weltweit auf den Theaterbühnen gespielt. Doch was bleibt, wenn der letzte Vorhang gefallen ist? Und was erzählt das, was übrig bleibt? Das Kleist-Museum, Frankfurt (Oder), bewahrt die „Reste“ vieler Inszenierungen, zum Beispiel Bühnenmodelle, Figurinen, Kostüme, Requisiten, Strichfassungen, Plakate, Programmhefte, Kritiken, Szenenfotos. Aber auch immaterielle Hinterlassenschaften wie Erinnerungen von Beteiligten gehören dazu. Theatergeschichten aus 200 Jahren verbergen sich in den Tiefen des Archivs. Der Band versammelt Perspektiven von Theaterschaffenden und Wissenschaftlerinnen auf einzelne Objekte der Theatersammlung des Kleist-Museums. Außerdem enthält er Interviews mit den international arbeitenden Regisseuren Holk Freytag, Matthias Langhoff, Armin Petras und Claus Peymann sowie dem Bühnenbildner Martin Fischer.

20,00 €*
/ John Heartfield

Das Berliner Adressbuch 1950–1968

Das im Archiv der Akademie der Künste, Berlin überlieferte Adressbuch des Fotomonteurs, Plakatkünstlers, Bühnenbildners und Buchumschlaggestalters John Heartfield benutzte dieser seit seiner Rückkehr aus dem Londoner Exil in die DDR, also zwischen 1950 und seinem Tod 1968. Es stammt somit aus einer für viele „West-Emigranten“ in der DDR schwierigen Zeit. Die Adressbucheinträge reichen von Tierärzten und Hundepensionen über Fotolabore und Druckereien, Theater und Buchhandlungen, Mitglieder aus der Akademie der Künste, Freunde und Kollegen aus West-Berlin und dem Londoner Exil, bis zum ZK der SED und der DDR-Regierung. Zu vielen Einträgen finden sich im John-Heartfield-Archiv der Akademie der Künste noch unveröffentlichte Korrespondenzen und Fotografien, die eine profunde Kommentierung ermöglichen. Auszüge aus dem Adressbuch werden um biografische Anmerkungen, Anekdoten und Briefzitate von etwa 120 Adressatinnen und Adressaten bereichert - von Becher und Brecht über Havemann und Heym bis zu Piscator und Seghers. So entsteht ein detailreiches Bild der Lebens- und Arbeitssituation Heartfields in der DDR.

18,00 €*
/ Lebens Traum und Lebens Lauf

Zeitgenossen aus Ost und West im Gespräch

Für die Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegeben von Ringo Wagner

Das Forum Kultur und Politik ist die erfolgreichste Veranstaltungsreihe des Landesbüros Sachsen-Anhalt der Friedrich-Ebert-Stiftung. Seit 2002 stehen herausragende Akteure aus Kultur, Politik und Medien Rede und Antwort – über ihre Arbeitsbiografien und über Themen, die in ihrem Leben eine große Rolle spiel(t)en. Dabei kommen sie auch auf ihre familiären Wurzeln, auf Vorbilder und prägende Erlebnisse und Ereignisse zu sprechen. Als Initiator und Moderator immer auf der Bühne dabei: der Kulturwissenschaftler Paul Werner Wagner. Gemeinsam mit dem Journalisten Hans-Dieter Schütt hat er aus der Vielzahl der Gespräche eine Auswahl getroffen, die einen Querschnitt aus ost- und westdeutschen Backgrounds, politischen Haltungen und Lebenswegen abbildet: Carmen-Maja Antoni, Egon Bahr, Tissy Bruns, Friedrich Dieckmann, Frank Hörnigk, Rainer Karlsch, Peter Maffay, Karl Schlögel, Armin Mueller-Stahl, Michael Verhoeven, Antje Vollmer und Angel Wagenstein.

16,00 €*
Schweigen und Sprache

Literarische Begegnungen mit Ernst Wiechert

Schriften der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft, 6

Schriftenreihe der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft, Band 7 Der ostpreußische Schriftsteller Ernst Wiechert (1887–1950) zählt zu den Klassikern der deutschen Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den Jahren ihrer Erstveröffentlichung wurden einige seiner Bücher zu Bestsellern. Seine Dichtungen, die auch zur Schullektüre gehörten, spielten im kulturellen Leben Deutschlands eine bedeutende Rolle und wurden, in zahlreiche Sprachen übersetzt, nicht nur im deutschen Sprachraum gelesen. Ernst Wiecherts Bücher vermögen auch heute noch Brücken zu bauen und dienen der Verständigung mit Menschen in Polen und Russland, wo die Erinnerung an frühe Lebensstationen des Dichters gepflegt wird. Die Artikel und Betrachtungen des Bandes beschreiben den über drei Jahrzehnte langen Weg des Autors und seine literarischen Begegnungen mit dem ostpreußischen Dichter. Diese Sammlung soll dazu anregen, sich selbst dem Werk des Dichters durch eigene Lektüre zuzuwenden.

25,00 €*
/ Natur – Bildung – Kultur

Versuch einer Verbindung

Natur und Kultur sind miteinander verbunden und werden doch in Gegenwarts- und Zukunftsdiskursen nicht selten in Segmenten betrachtet. Nicht erst die Erörterungen über die Klimaveränderungen auf diesem Planeten zeigen, dass es sinnvoll ist, Verbindungen zwischen einzelnen Disziplinen und Studien zu suchen und herzustellen und so zu einer ganzheitlichen Betrachtung zu gelangen. Das gilt umso mehr, als Veränderungen in der Natur nicht wenig auch von Menschenhand herrühren bzw. gemacht sind. Gedanken zum Zusammenspiel von Natur und Kultur und Bildung waren der Ausgangspunkt für interdisziplinäre Ansätze, die in einem Kolloquium von Vertretern unterschiedlicher Disziplinen zusammengetragen wurden: aus der Geschichtswissenschaft, der Literaturwissenschaft, der Theologie, der Rechtswissenschaft, der Geologie, der Paläontologie, der Ethnologie und der Stadtplanung. Mit Beiträgen von Claus Arnold, Wolfgang Christ, Anselm Doering-Manteuffel, Sabine Doering-Manteuffel, Volkhard Huth, Paul Kirchhof, Felix-Joachim Leonhard, Volker Mosbrugger, Vito Punzi und Jürgen Reulecke.

32,00 €*
/ Du mit Deiner frechen Schnauze

Renate Holland-Moritz - Anekdoten und Briefe

Schriftenreihe der DEFA-Stiftung

Renate Holland-Moritz (1935–2017) war als Filmkritikerin eine Legende. Seit 1956 Redakteurin des Satiremagazins Eulenspiegel, veröffentlichte sie hier neben Humoresken und Reportagen von 1960 bis zum 80. Lebensjahr ihre monatliche „Kino-Eule“. Schon früh hatte sie sich in den Kopf gesetzt, Journalistin zu werden, schmiss die Schule, volontierte bei Zeitungen und landete mit Anfang zwanzig beim Eulenspiegel, wo sie einen unverkennbaren Stil entwickelte. Genau, pointiert, bisweilen bissig und dennoch mit Empathie schrieb sie bald insbesondere über Filme, Schauspieler und Regisseure. Reinhold Andert und Matthias Biskupek haben aus dem Nachlass von Renate Holland-Moritz Anekdoten und Briefe ausgewählt, die sie im Laufe von Jahrzehnten von Freunden, Verehrern, Kritikern und echten Feinden bekommen hatte – ein Who’s Who des Films, des Showbiz und der Literatur der DDR, mit Namen wie Hermann Beyer, Helga Hahnemann, Erich Loest, Dieter Mann, Gisela May, Eva und Erwin Strittmatter, Franziska Troegner, Gerry Wolff, Marianne Wünscher und vielen anderen. Ursprünglich wollte Renate Holland-Moritz diese Auswahl selbst herausgeben, was ihr jedoch nicht mehr vergönnt war. So ist der Band auch eine Hommage an die am längsten aktiv gewesene Kinokritikerin der Welt.

19,90 €*
/ / Was ich lebte, was ich sah

Briefe und Theaterkritiken

Hermann Sinsheimer. Werke in drei Bänden, 3

Der dritte – und abschließende – Band der Werkausgabe von Schriften des 1883 in Freinsheim/Pfalz geborenen Hermann Sinsheimer enthält Briefe an Freunde, an Persönlichkeiten seiner Zeit und an seine ihm im Exil stark verbundene Frau Christobel – Briefe, die einen Blick in Sinsheimers private Beziehungen öffnen. Im Fokus des Bandes steht zudem Sinsheimers dreißigjährige theaterkritische Tätigkeit, die er als 22-jähriger Jurastudent begann, bei Siegfried Jacobsohns Schaubühne und dann beim Berliner Tageblatt fortsetzte. Erst das Berufsverbot für jüdische Redakteure im „Dritten Reich“ setzte dieser Tätigkeit ein Ende.Gefördert durch die Stiftungen Irene Bollag-Herzheimer und Rheinland-Pfalz für Kultur

25,00 €*
/ / Schriftsteller in Exil und Innerer Emigration

Literarische Widerstandspotentiale und Wirkungschancen ihrer Werke

Schriften der Internationalen Ernst-Wiechert-Gesellschaft, 6

Von 1933 bis 1945 lebten die deutschen Schriftsteller unter sehr verschiedenen Verhältnissen – ins Exil getrieben die einen, unter dem Druck der nationalsozialistischen Diktatur die anderen. Wie wirkten sich die unterschiedlichen Existenzbedingungen auf ihr literarisches Schaffen aus? Änderten sich die Poetologien, und schlug sich das in ihren Werken nieder? Oder blieben die Schriftsteller überwiegend bei ihren bis dahin bewährten künstlerischen Verfahren? Welche Widerstandspotentiale gegenüber Ideologie und Praxis des Nationalsozialismus lassen sich in ihren Werken erkennen? Und gibt es Zeugnisse dafür, dass dieses Potential zur Wirkung kam? Die Beiträge dieses Bandes haben das Ziel, die tradierte Trennung der Forschungsfelder „Exilliteratur“ und „Literatur der Inneren Emigration“ infrage zu stellen. Sie versuchen, beide Schriftstellergruppen vergleichend zu betrachten und auch zu fragen, welche Rolle deren Bücher im kulturellen Leben Nachkriegsdeutschlands spielten. Behandelt werden Aspekte aus dem Schaffen und politisch-kulturellen Wirken so unterschiedlich verorteter Autoren wie Günther Anders, Stefan Andres, Hermann Broch, Ferdinand Bruckner, Jochen Klepper, Ilse Langner, Thomas Mann, Friedrich Reck-Malleczewen, Joseph Roth, Josef Weinheber, Leo Weismantel, Ernst Wiechert, Johannes Wüsten, Herminia Zur Mühlen, Arnold Zweig und Stefan Zweig.

24,00 €*
Fontanes Sommerfrischen

Theodor Fontane, Berliner seit seiner Jugend, hielt es im Sommer nicht in der Stadt aus. Der Landwehrkanal führte noch Abwässer und schickte seine Dünste bis hinauf in seine Wohnung in der Potsdamer Straße. Also fuhr er für zwei, drei Monate in die Sommerfrische, an Nord- und Ostsee, in den Harz, ins Riesengebirge oder auch nur in das städtische Umland. Hauptsache, es gab eine Luftveränderung. Da Fontane diese Reisen oft allein antrat, war nach Hause zu berichten – nicht von seinen schriftstellerischen Arbeiten, die er immer mitnahm, als vielmehr von dem, was ihm an den Urlaubsorten begegnete. Viele Hundert Briefe kamen auf diese Weise zusammen. Sie lassen die Umstände des Reisens und Urlaubmachens unter den damaligen Verhältnissen so vollständig wahrnehmen wie kaum einmal sonst. Fontanes Beobachtungen zu Land und Leuten, seine Beschwerden über das Publikum in den Badeorten, seine Aussagen zu den Quartierkosten und überhaupt die Schilderung all der Umstände, die der aufkommende Fremdenverkehr mit sich brachte – immer ist man angeregt zu vergleichen, was schon so ähnlich und was noch ziemlich anders war.

28,00 €*
/ Dieter Weidenbach. Unterwegs

Deutungen im Lichte der Kunstkritik

Bibliotheca Fraengeriana, Bd. III

Der 1945 in Stendal geborene Maler Dieter Weidenbach wurde stark geprägt durch das Werk von Hieronymus Bosch, zu dem er durch die Schriften des Kunsthistorikers Wilhelm Fraenger Zugang fand. Dies war ganz im Sinne seiner Professoren Werner Tübke, Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, die mittels Verschlüsselung, symbolhafter Anspielungen und mythologischer Bezüge die gesellschaftlichen Zustände kritisch zu deuten suchten. Mit seinem Werk Unterwegs, das 1978 auf der zentralen Kunstausstellung des Verbandes Bildender Künstler der DDR im Albertinum Dresden ausgestellt und angekauft wurde, gelang Dieter Weidenbach eine erste künstlerische Selbstbestimmung. Unterwegs zu sein auf der Suche nach der Bestimmung des Künstlers in seiner Zeit ist für ihn bis heute Antrieb und Verpflichtung. Die Herausgeber folgen dem Weg des Künstlers mit Deutungen seines Werkes in der Kunstkritik.

20,00 €*
/ Die Blaue Blume in der DDR

Bezüge zur Romantik zwischen politischer Kontrolle und ästhetischem Eigensinn

Seit Mitte der 1970er-Jahre schwand die Hoffnung auf kulturelle Freiräume in der DDR. Besonders beengt wurde die Lage nach der Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann im Herbst 1976. In dieser Zeit besannen sich nicht nur Schriftstellerinnen und Schriftsteller auf Werke der freiheitsliebenden deutschen Romantiker, die die Regeln der Klassik sprengen wollten und zu Vorläufern der Moderne wurden. Es kam zu einem Aufbruch, einer „Renaissance der Romantik“. Mit dem Band, der die Ergebnisse eines Symposiums im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf abbildet, wird das Spannungsfeld zwischen ästhetischem Eigensinn und politischer Kontrolle ausgemessen, das für die Literatur und auch für die bildenden Künste in den letzten Jahrzehnten der DDR charakteristisch war. Mit Beiträgen von Maria Brosig, Wolfgang Bunzel, Birgit Dahlke, Friedrich Dieckmann, Annett Gröschner, Frank und Therese Hörnigk, Martin Jankowski, Ralf Klausnitzer, Christa Kozik, Monika Melchert, Ilse Nagelschmidt und Thomas Rosenlöcher.

25,00 €*
/ Rudolf Borchardt und Friedrich Nietzsche

Schreiben und Denken im Zeichen der Philologie

Schriften der Rudolf-Borchardt-Gesellschaft, 14

Der Band untersucht das bis heute ungeklärte Verhältnis zwischen Friedrich Nietzsche (1844–1900) und Rudolf Borchardt (1877–1945) aus der Perspektive der Klassischen Philologie, der Germanistik, der Geschichtswissenschaft und der Philosophie. Das Schreiben und das Denken Nietzsches und Borchardts – so die leitende These – stehen im Zeichen der Philologie, eines Faches, das beide zeitversetzt an der Universität Bonn studiert haben. Die Philologie ist für den Philosophen wie für den Dichter die Voraussetzung eines Zugriffs auf Antike und Moderne, der sowohl redaktionell und textkritisch inspiriert ist als auch den ‚Text‘ der Antike produktiv anverwandelnd in die Moderne fortschreibt, ohne die Einsicht in ihre Fremdheit und Unzugänglichkeit aufzugeben. Mit Beiträgen von Jan Andres, Christian Benne, Dieter Burdorf, Isabella Ferron, Wolfgang Schuller, Peter Sprengel, Vivetta Vivarelli, Antje Wessels und Claus Zittel.

30,00 €*
/ / Un/Ordnungen denken

Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaften

Herausgegeben von Anne Gräfe und Johannes Menzel

Der Band zu Ehren Reinhard Blänkners versammelt Beiträge von Zeit-, Denk-, Lehr- und Weggefährten des Frankfurter Kulturwissenschaftlers, in dessen Denken nicht zufällig der Begriff der Ordnung zentral ist, kann er doch als heuristisches Mittel verstanden werden, sozio-kulturelle Begriffe, Praktiken und Wissensordnungen unter ihren je historischen Bedingungen zu beobachten. In diesem Sinne liegt der Fokus auf der europäischen Geschichte im globalen Kontext, Wissenschaftsgeschichte der Historischen Kulturwissenschaft im Zeichen der Globalisierung, Theorie und historischer Analyse institutioneller Mechanismen politisch-sozialer Ordnungen, der Neuständischen Vergesellschaftung sowie der regionalen Kulturgeschichte Berlin-Brandenburgs um 1800. So finden sich Beiträge, die von geschichtstheoretischen Fragestellungen (Falko Schmieder, Anselm Haverkamp) über die Analyse konkreter historischer Wissensordnungen (Karl-Siegbert Rehberg, Christoph Asendorf, Joachim Fischer) bis hin zu Beiträgen zu historischen Praktiken an der Schwelle zur Moderne (Julia Schmidt-Funke, Gerhard Göhler) reichen.

48,00 €*
„… überhaupt fehlst du mir sehr.“ Die Freundschaft zweier junger Exilanten

Der Briefwechsel von Manuel Goldschmidt und Claus Victor Bock (1945–1951)

Schriftenreihe der Wilhelm-Fraenger-Stiftung Potsdam, 2

Als Zwölfjährige entfliehen Claus Victor Bock aus Hamburg und Manuel Goldschmidt aus Berlin dem Antisemitismus im nationalsozialistischen Deutschland. In den Niederlanden schließen sie Freundschaft und überleben den Zweiten Weltkrieg im Kreis von Wolfgang Frommel, den dieser nach dem Vorbild des Dichters Stefan George gegründet hat. Nach dem Krieg studiert Claus Victor Bock in Manchester Germanistik, während sich Manuel Goldschmidt in Amsterdam an der Herausgabe von Frommels neuer Zeitschrift Castrum Peregrini beteiligt. Die Briefe, die Goldschmidt und Bock von 1945 bis 1951 einander schreiben, zeigen, wie sie als junge Emigranten in der Nachkriegsgesellschaft einen Weg im Leben suchen und ihre inzwischen innige Freundschaft weiterentwickeln. Auch bieten sie einen faszinierenden Einblick in die geschlossene Welt des Frommel-Kreises und die Realisierung der Zeitschrift Castrum Peregrini. Manuel Goldschmidts Briefe enthalten zudem seine frühen, unter dem Pseudonym Manuel Claussner verfassten, bewegenden Gedichte. Der Herausgeber hat überdies charakteristische Briefe aus der frühen Korrespondenz ausgewählt, die gemeinsam mit der Nachkriegskorrespondenz an eine Art Bildungsroman erinnern.

25,00 €*
/ / Flucht, Exil und Migration in der Literatur

Syrische und deutsche Perspektiven

Flucht, Exil und Migration sind nicht nur wichtige Themen in der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Für syrische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sie auch Teil der eigenen Lebenswirklichkeit. Diese beiden Aspekte miteinander zu verbinden ist das Ziel des Sammelbandes, in dem syrische und deutsche Germanistinnen und Germanisten in einen Dialog eintreten. Die Beiträge untersuchen Flucht, Exil und Migration sowohl unter literaturgeschichtlich vergleichender Perspektive als auch vor dem Hintergrund aktueller medialer und kultureller Fragestellungen. Fallstudien widmen sich den Themen Flucht und Exil etwa bei Hugo Ball, Erich Maria Remarque und Bertolt Brecht, aber auch in der palästinensischen Literatur und im Roman der Gegenwart. Der Band nimmt ein Problemfeld in den Blick, das im 21. Jahrhundert brisant ist wie nie zuvor und dringend nach Antworten, auch aus den Literatur- und Kulturwissenschaften, verlangt. Mit Beiträgen u. a. von Abdo Abboud, Eckehard Czucka, Irmela von der Lühe und Ulrike Stamm.

35,00 €*
/ / Otto Julius Bierbaum

Akteur im Netzwerk der literarischen Moderne

An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zählte Otto Julius Bierbaum (1865–1910) zu den zentralen Figuren des literarischen Feldes. Die Entwicklung der literarischen Moderne um 1900 ist wesentlich von seinem Wirken geprägt – auch wenn Bierbaums Name in literaturgeschichtlichen Darstellungen der letzten Jahrzehnte oftmals nur am Rande oder gar keine Erwähnung gefunden hat. Ohne sein vielfältiges Schaffen als Lyriker, Prosa- und Theaterautor, als Essayist und Übersetzer, als Herausgeber literarischer Zeitschriften wie der Insel und als Förderer junger Autoren wie Rainer Maria Rilke wäre die Kultur der Jahrhundertwende jedoch eine andere als diejenige, die wir heute kennen. Die Beiträge des Bandes beleuchten die zahlreichen Facetten seines Werks und zeigen Bierbaum als einen durchaus ambivalenten, aber nachhaltig prägenden Akteur im Netzwerk der literarischen Moderne, den es ins literarhistorische Bewusstsein zurückzuholen gilt. Mit Beiträgen u. a. von Wolfgang Bunzel, Gabriele von Glasenapp, Walter Hettche, Michael Pilz, Robert Seidel und Erich Unglaub.

25,00 €*
Stets erlebe ich das Falsche

Der alternative Künstlerreport

Ein zeitlebens kritischer Zeichner nimmt hier Abstand zum Erlebten, indem er noch einmal mitten hinein taucht. Harald Kretzschmar schreibt und zeichnet heute auf, was er in der Begegnung mit namhaften, ihm nahen Künstlern erlebte. Früh von Josef Hegenbarth, Albert Schaefer-Ast, Otto Griebel und Elisabeth Voigt beeinflusst, wuchs er an der Seite von Leo Haas und Carl Sturtzkopf, Henry Büttner und Heinz Behling, Karl Schrader und Manfred Bofinger in das publizistische Milieu der Zeitschrift Eulenspiegel hinein und prägte es mit. Als satirischer Zeitzeichner und ironischer Gesichterdarsteller orientierte er sich an Leitfiguren wie Olaf Gulbransson, George Grosz, Erich Ohser, Karl Holtz, Herbert Sandberg und Werner Klemke. Als karikaturistischer Außenseiter war Kretzschmar im Kunstleben seines Landes Mitstreiter von Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke und Willi Sitte. Auf internationalem Terrain war er Boris Jefimow und Eryk Lipinski, Adolf Born und Herluf Bidstrup verbunden. Ost-West-Annäherungen gab es zu Loriot und Chlodwig Poth, Robert Gernhardt und F. W. Bernstein. All diese Namen werden in Kretzschmars neuem Buch mit pointierten biografischen Essays in Erinnerung gebracht. Immer wieder begleiteten kuriose Begebenheiten den Weg des Verfassers. Wenn sogar Walter Ulbricht und Erich Honecker von Widersachern wie Gisela May und Wolf Biermann eingeführt werden, ist endgültig klar: Dieses Buch ist ein absolutes Muss für alle Liebhaber von Satire und Humor. Stets erlebe ich das Falsche ist die Jahresgabe 2018 der Pirckheimer-Gesellschaft.

20,00 €*
Weltverwunderung

Nachdenken über Hauptwörter

Weltverwunderung, das ist der philosophische Zustand schlechthin – sagt Friedrich Dieckmann und wendet sich im Blick auf Hauptwörter unserer Sprache Fragen zu, die den Horizont der rechnenden Wissenschaften übersteigen. Weltverwunderung – der Titel beschreibt den Grundgestus von Dieckmanns Betrachtungen, die Freiheit und Heimat, das Gute und den Rausch, den Körper und das Lachen und viele andere Hauptwörter ins Visier nehmen und auf ihren Denkwegen Anhalt bei denen finden, die im Staunen und Ergründen vorangingen, wie Goethe, Kant, Hegel, Schiller, Schopenhauer, Nietzsche, Bloch oder Brecht. Entstanden ist ein philosophisches Brevier in meisterlicher, poetischer Sprache voller Aperçus und ästhetischer Reflexionen – eines, das Wege zu eigenem Nachdenken bereitet, indem es vorträgt, was andere zu sagen wussten.

18,00 €*
/ Sprung über ein Jahrhundert

Bibliotheca Fraengeriana, Bd. II

Ein Ingenieur entdeckt im Jahr 1932 eine Zeitmaschine aus dem 19. Jahrhundert, setzt diese in Gang und reist hundert Jahre voraus in die Zukunft. Dort staunt er über den technischen Fortschritt, die Elektrofahrzeuge, Bildtelefone und anderes. Und er erfährt, dass der dauerhafte Frieden zwischen Deutschland und Frankreich, die er in seiner Zeit nur als „Erbfeinde“ erlebt hat, auf einem schrecklichen Geheimnis beruht ... Mit Sprung über ein Jahrhundert verwirklichte der Soziologe und Nationalökonom Franz Oppenheimer das lang gehegte Vorhaben, seine Gesellschaftstheorie in leicht verständliche Bilder zu übersetzen und seine Vision von einem freiheitlichen Sozialismus und einer friedlichen Welt zu veranschaulichen. Nach den dramatischen Veränderungen des Jahres 1933 war ihm bewusst, dass er zu den Menschen nur durchdringen konnte, wenn er seine jüdische Identität hinter dem Pseudonym Francis D. Pelton verbergen würde. Bemerkenswert ist nicht nur der Inhalt des Romans, sondern auch die Umschlaggestaltung – eine frühe Arbeit des später renommierten Formgestalters, Architekten und Künstlers Max Bill, der obendrein auch noch sein eigenes Konterfei – von seiner Frau fotografiert – in die Collage hineinmontiert hat.

15,00 €*
Ein bedrohtes Paradies

Meine Jahre bei den Sakuddei in Indonesien

Anfang des Jahres 1967 reist der Anthropologe Reimar Schefold zu den Mentawai-Inseln westlich von Sumatra und hält sich dort zwei Jahre bei den Sakuddei auf, einer abgeschottet lebenden Ethnie auf der Insel Siberut. Er wird ohne Vorbehalte in der Gemeinschaft aufgenommen, ihm dabei Zugang zu ihrer Welt geboten. Die Sakuddei leben in einer egalitären Gesellschaft ohne Arbeitsteilung und Geldwirtschaft. Ahnen und Geister spielen eine wichtige Rolle in ihrer religiösen Welt. Einen großen Stellenwert hat dabei die Seele. Anhand seiner Aufzeichnungen und Tagebücher berichtet der Autor Jahrzehnte später von seiner Zeit bei den Sakuddei. In der Beschreibung seiner bisweilen unorthodoxen ethnologischen Feldforschung liest sich sein Bericht wie ein Roman, der seinen besonderen Reiz darin hat, dass sich der Autor 2009 erneut auf Siberut aufhielt und miterleben konnte, wie die Sakuddei dem fortwährenden Druck der indonesischen Regierung, sich „zivilisieren“ zu lassen, trotzen und ihre traditionelle Lebensweise und Religionsausübung bewahren.

10,00 €*
Auf der Grenze von West und Ost

Texte, Notizen und Gespräche eines Korrespondenten

Gerhard Rein war für den Süddeutschen Rundfunk von 1982 bis zu ihrem Ende Korrespondent in der DDR, von 1992 bis 1997 berichtete er als ARD-Korrespondent aus dem südlichen Afrika. Den einen Staat hat er im Untergang, den anderen im Aufbruch nach dem Ende der Apartheid erlebt. In den DDR-Kirchen trifft er die kritischen Geister des Landes, die sich noch etwas anderes als die real existierende DDR vorstellen können und die im grauen Einerlei einer nicht vorhandenen Informationspolitik des Staates etwas aufrecht erhalten, was sonst selten zu finden ist: eine andere Sprache. Sie können in Worte fassen, was sie antreibt und auf die Straßen bringt: die Forderungen nach einer demokratischen DDR, in der Meinungsfreiheit, Reisefreiheit, Wahlfreiheit selbstverständlich sind. Gerhard Rein hat eine Auswahl seiner Radio-Texte und Gespräche zusammengestellt. Dabei kommen unter anderen Christa Wolf, Heinrich Albertz, Heino Falcke, Stephan Hermlin, Max Horkheimer und Jens Reich zu Wort – ein spannendes Kapitel Zeit- und Kulturgeschichte.

22,00 €*
Der Himmel über Westberlin

Meine Freunde, die Künstler und andere Patienten

Mit neun Jahren erlebte er den Einmarsch der Roten Armee in seiner ostpolnischen Heimat, zwei Jahre später die Besetzung durch die Deutschen. Nur knapp entging er der Deportation ... Mehr als siebzig Jahre später blickt Anatol Gotfryd auf ein ereignisreiches und glückliches Leben zurück. Die Patienten-Gästebücher aus seiner Berliner Zahnarztpraxis sind ein Who is Who der kulturellen Avantgarde und selbst schon Kunstwerke, in denen sich Dutzende von Künstlern, Schauspielern, Regisseuren und Schriftstellern verewigt haben, von Markus Lüpertz und Rebecca Horn über Günter Grass und Heiner Müller, Harald Juhnke und Rainer Werner Fassbinder bis zu Peter Stein und George Tabori. Oft wurden aus Patienten enge Freunde. Wie es dazu kam, dass aus dem Flüchtling von einst der Lieblingszahnarzt der Künstler wurde, das erzählt Anatol Gotfryd in einer bildreichen und dichten Sprache, die ihn auch als literarische Begabung ausweist. Mit Witz und Charme beschreibt er urkomische Begegnungen und Begebenheiten und verwebt diese gekonnt mit Reflexionen über Kunst und Reiseerlebnisse.

22,00 €*
Die Büchermacher

Von Verlegern und ihren Verlagen

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts „produzierte“ der Buchmarkt einen neuen Typ des Verlegers, den des Kultur- oder Individualverlegers. Zwar gab es schon im 19. Jahrhundert Verleger-Autoren-Beziehungen, die weit über die Vermarktung des geschriebenen Wortes hinausreichten. Doch erst als mit dem Strukturwandel der Öffentlichkeit und mit neuen Druckverfahren das Buch zur Massenware und zugleich zu wertgeschätztem Kulturgut wurde, konnte sich eine Vielzahl von Verlagen etablieren, die für einige Zeit oder jahrzehntelang Autoren groß machten und Debatten bestimmten. Berühmte Namen, große Verlage. Unter ihnen Samuel Fischer, Albert Langen, Peter Suhrkamp, Ernst Rowohlt. Sie scheinen mehr und mehr vergessen, aber ihre Namen finden sich auf den Titelseiten unvergessener Bücher. Von ihren Lebenswegen, ihrem Büchermachen erzählt Klaus Walther.

20,00 €*
Luther im Spiegel

Von Lessing bis Thomas Mann

Der Spiegel, in dem Luther hier erscheint, sind eine Reihe großer deutscher Schriftsteller: Lessing, Goethe, Schiller, Hegel, Schopenhauer, Heine, Marx, Engels, Nietzsche, Thomas Mann. Friedrich Dieckmann lässt die Luther-Erwähnungen in ihren Werken Revue passieren. Ein wirkungsgeschichtliches Kaleidoskop ersteht, das viele Facetten des Lutherschen Wirkens – literarische, politische, philosophische und theologische – in Sicht bringt. Kritik und Beglaubigung, Erwiderung und Bekenntnis: Erwiderungen, wie sie Marx, Engels und Heine gegen Luthers Verhalten im Bauernkrieg vorbringen, werden auf den Prüfstand gestellt; Lessings Berufung auf Luther gegen den orthodoxen Hamburger Hauptpastor Goeze kommt ebenso zur Sprache wie Karl Marx’ Würdigung des Reformators als des „ersten deutschen Ökonomen“. Luther, der Schriftsteller und Sprachschöpfer, bedarf keiner Bekenntnisse. Und wenn Luther, der geschichtsmächtige Glaubenskämpfer, im Widerstreit der Perspektiven steht: Goethes Bekenntnis zu Luther, dem unerschrockenen Protestanten wider Gewissenszwang und hegemonialen Missbrauch, hat vom dreihundertsten zum fünfhundertsten Reformationsjubiläum nichts an Dringlichkeit verloren.

22,00 €*
John Höxter

Poet, Maler und Schnorrer der Berliner Bohème

„Er kannte jeden und ein Jeder kannte ihn, doch wer kannte ihn wirklich?“ Der Dichter und Künstler John Höxter kam 1906 aus seiner Geburtsstadt Hannover nach Berlin und avancierte binnen Kurzem zu einer der bekanntesten Figuren der Berliner Bohème. Die Kaffeehäuser der Stadt wurden ihm zu einer „Heimat auf Verdacht“. Nahezu täglich saß er im Café Josty am Potsdamer Platz, im Café des Westens und im Romanischen Café und gehörte zum beweglichen Kaffeehausmobiliar. Hin und wieder ging er von Tisch zu Tisch, gab einige Bonmots oder Verse preis, erhielt dafür einen Obolus und wurde so zum populärsten Schnorrer Berlins. Im „Dritten Reich“ wurde dem Juden und Bohémien Höxter auch die Ersatzheimat Kaffeehaus verwehrt. Wenige Tage nach der Pogromnacht im November 1938 nahm er sich das Leben. In seinem letzten Brief an seinen einstigen Lehrer, den Porträt- und Genremaler Leo von König, schrieb er: „Ich bin noch ein ungeübter Selbstmörder.“ Was bleibt von John Höxter? Ein umfangreiches Werk von Gedichten, Glossen, Essays, Schüttelreimen, Zeichnungen, Grafiken und Gemälden liegt trotz vieler Verluste vor. Lange Zeit war er vergessen. Inzwischen gilt er als emblematische Figur einer der auf- und anregendsten Epochen von Kunst und Kultur in Deutschland.

12,00 €*
/ Begegnung und Reflexion

Kunstkritik in der Weltbühne

Die Kunst der Klassischen Moderne bis zum Ende des 20. Jahrhunderts hatte in dem Kunsthistoriker Lothar Lang einen ihrer profiliertesten Kritiker. Insbesondere seine mitunter persönlich gefärbten Anschauungen zur bildenden Kunst, die von 1957 bis 1993 in der renommierten Weltbühne erschienen, gaben mitunter Anlass zu heftigen Diskussionen. Lang kam es besonders darauf an, die Arbeit der ostdeutschen Künstler seiner Generation zu fördern. Er wollte zudem seine Leser mit der europäischen Moderne vertraut machen und die „ältere Generation“, an welcher er seine Qualitätsmaßstäbe geschult hatte, vor dem Vergessen bewahren. In seinen letzten Lebensjahren hat Lothar Lang 75 seiner ihm am wichtigsten erscheinenden Weltbühnen-Beiträge zu einem Buch zusammengefasst, das jetzt von Elke Lang herausgegeben wird. Der weite Horizont, den die Beiträge abstecken, reicht von Klinger und Munch bis zu Altenbourg und Heisig.

20,00 €*
Ernst Kreidolf

Ein Schweizer Maler und Dichter

Bibliotheca Fraengeriana, Bd. I

Der Kunsthistoriker Wilhelm Fraenger (1890– 1964) verfolgte nach Studium und Assistentenzeit in Heidelberg keine klassische Universitätskarriere und wurde dennoch für Generationen von Kulturwissenschaftlern prägend – nicht nur durch sein wissenschaftliches Werk, sondern auch mit seinem Engagement bei der Bildung von Gesprächskreisen und Freundesnetzwerken. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete er in Heidelberg „Die Gemeinschaft“, der unter anderen Carl Zuckmayer, Carlo Mierendorff und Theodor Haubach angehörten. 1927 wurde Fraenger Direktor der Mannheimer Schlossbibliothek, die er 1933, als „Kulturbolschewist“ gebrandmarkt, verlassen musste. Er überstand die NS-Zeit als Rundfunk-Mitarbeiter und mit Hilfe seines Freundes Heinrich George als künstlerischer Beirat am Berliner Schiller-Theater. Nach Kriegsende zunächst Bürgermeister in Päwesin bei Brandenburg und Leiter des Amtes für Volksbildung in Brandenburg an der Havel, folgte 1954 eine späte Anerkennung als Wissenschaftler: Fraenger wurde Stellvertretender Direktor am Institut für Volkskunde der Akademie der Wissenschaften der DDR. Seine Monografien zu Hieronymus Bosch und Matthias Grünewald waren jahrzehntelang Standardwerke. Bereits als Student hatte sich Fraenger mit dem Schweizer Künstler Ernst Kreidolf (1863– 1956) befasst, dessen Bilderbücher Anfang des 20. Jahrhunderts neue, wegweisende Maßstäbe im Bereich des illustrierten Kinderbuches setzten. Dem Künstler widmete Fraenger 1917 seine erste eigenständige Buchpublikation; bis heute gilt seine Darstellung von Kreidolfs Märchenkunst als eine der subtilsten Analysen von dessen Werk. Die Neuausgabe des Bandes wird erweitert um einen Beitrag von Barbara Stark zur persönlichen Beziehung von Fraenger und Kreidolf; Christof Baier geht der Frage nach, weshalb sich Fraenger so intensiv mit Kreidolf beschäftigte.

16,99 €*