Krejsa, Michael
Michael Krejsa, 1959 geboren, ist Historiker und Archivar. Nach dem Studium der Geschichte und Archivwissenschaft in Berlin und langjähriger Tätigkeit als Mitarbeiter der Kunstsammlung der Akademie der Künste ist er seit 1995 Leiter des Archivs Bildende Kunst der Akademie der Künste, Berlin. Mitarbeit an Ausstellungen und Publikationen zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts, u. a. über George Grosz, John Heartfield und Karl Scheffler. Er ist u. a. Autor des Frankfurter Buntbuchs Nr. 52 Ein Freund der unbefestigten Wege. John Heartfield in Waldsieversdorf (1953 bis 1968).
Krejsa, Michael / Fischer-Defoy, Christine
John Heartfield
18,00 €*
Das Berliner Adressbuch 1950–1968
Das im Archiv der Akademie der Künste, Berlin überlieferte Adressbuch des Fotomonteurs, Plakatkünstlers, Bühnenbildners und Buchumschlaggestalters John Heartfield benutzte dieser seit seiner Rückkehr aus dem Londoner Exil in die DDR, also zwischen 1950 und seinem Tod 1968. Es stammt somit aus einer für viele „West-Emigranten“ in der DDR schwierigen Zeit. Die Adressbucheinträge reichen von Tierärzten und Hundepensionen über Fotolabore und Druckereien, Theater und Buchhandlungen, Mitglieder aus der Akademie der Künste, Freunde und Kollegen aus West-Berlin und dem Londoner Exil, bis zum ZK der SED und der DDR-Regierung.
Zu vielen Einträgen finden sich im John-Heartfield-Archiv der Akademie der Künste noch unveröffentlichte Korrespondenzen und Fotografien, die eine profunde Kommentierung ermöglichen. Auszüge aus dem Adressbuch werden um biografische Anmerkungen, Anekdoten und Briefzitate von etwa 120 Adressatinnen und Adressaten bereichert - von Becher und Brecht über Havemann und Heym bis zu Piscator und Seghers. So entsteht ein detailreiches Bild der Lebens- und Arbeitssituation Heartfields in der DDR.
/ Krejsa, Michael
Ein Freund der unbefestigten Wege
8,00 €*
John Heartfield in Waldsieversdorf (1953 bis 1968)
Frankfurter Buntbücher 52
John Heartfield gilt als Meister der Fotomontage, dessen Buchumschläge und gebrauchsgrafischen Arbeiten für den Malik-Verlag und die Arbeiter-Illustrierte-Zeitung von Bertolt Brecht als "Blätter eines großen Satirikers" bezeichnet wurden. Doch der Mensch John Heartfield, als Hellmuth Joseph Herzfeld, 1891 in Schmargendorf (Teltow) geboren, scheint hinter seinem Lebenswerk verschwunden. In dem neuen Frankfurter Buntbuch von Michael Krejsa steht die Person Heartfield im Mittelpunkt, die vor genau sechzig Jahren erstmals in die Märkische Schweiz kam.
1957 hatte sich Heartfield in Waldsieversdorf, nicht weit von Berlin entfernt, ein Grundstück gekauft. Ermuntert dazu hatte ihn sein Freund Bertolt Brecht, der im nahen Buckow selbst ein Sommerhaus bewohnte und die Vorzüge der brandenburgischen Landschaft zu schätzen wußte.
In Waldsieversdorf schuf sich John Heartfield eine Sommeridylle, die ihm nach langen Jahren der Verfolgung und Unsicherheit in seinem letzten Lebensjahrzehnt zum Refugium wurde.