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Kienzle, Lorenz
Lorenz Kienzle, 1967 geboren, ist Fotograf. Nach Ausbildung in Rom und Berlin arbeitete er für den Museumsverband Brandenburg und für den US-amerikanischen Bildhauer Richard Serra, bevor er 2013 die Agentur für Museumsfotografie kienzle|oberhammer mitgründete. Zahlreiche Preise und Stipendien, Einzelausstellungen und Beteiligung an Gruppenausstellungen; Dutzende Publikationen, darunter (mit Burkhard Spinnen): Sein Glück verdienen – Theodor Fontanes zeitlose Heldinnen (2012). Im Quintus-Verlag/Verlag für Berlin-Brandenburg sind bisher erschienen: Brandenburger Notizen. Fontane – Krüger – Kienzle (2019), Arbeitswelten und Lebensräume. Brandenburger Industrielandschaften 1992–2021 (2022), Die Ruinen von Peenemünde (2023). 

Lorenz Kienzle ist 2024 Stipendiat der Villa Aurora

/ Die Ruinen von Peenemünde

Vom Werden und Vergehen einer Rüstungslandschaft

Die Versuchsstellen Peenemünde, in denen Heer und Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg unbemannte Fernwaffen mit neuartigen Antrieben zur Einsatzreife brachten, waren eine Großforschungseinrichtung mit Labor- und Bürogebäuden, Werkstätten, Fertigungsanlagen, Schienennetz, Straßen, Häfen, Flugplatz, Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Siedlungen und Lagern. Nachdem die Wehrmacht Peenemünde zum Kriegsende aufgegeben hatte, besetzte die Rote Armee die Anlagen und nutzte sie kurzzeitig weiter; ein Großteil der verbliebenen Einrichtungen wurde gesprengt. Was noch brauchbar war, wurde zum Neuaufbau zerstörter Orte in der Region verwendet, der Rest verschwand im Grünen.Der Ausstellungsbegleitband präsentiert 47 großformatige Bilder des Fotografen Lorenz Kienzle, der den Zustand der Ruinenlandschaft von Peenemünde 2018/19 und 2022 festgehalten hat. Ihnen stehen historische Fotos aus der Zeit vom Bau und Betrieb der Anlagen gegenüber, ergänzt um Abbildungen von Objekten – sowohl bauliche Relikte als auch Bodenfunde aus der Umgebung dieser Anlagen, wie technische Geräte, Werkzeuge und Alltagsgegenstände. Die Kombination dieser Exponate weist auf den Wert der historischen Landschaft Peenemündes für das Verständnis der Geschichte des 20. Jahrhunderts hin und macht das Leben der tausenden Menschen sichtbar, die hier arbeiteten – viele von ihnen unter Zwang und unmenschlichen Bedingungen.

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Arbeitswelten und Lebensräume

Brandenburger Industrielandschaften 1992–2021

Mit einem Vorwort von Enno KaufholdLorenz Kienzle hat über einen Zeitraum von dreißig Jahren den Wandel von Brandenburger Landschaften und Arbeitswelten mit seiner Plattenkamera aufgezeichnet. Einer Langzeitdokumentation über das Dorf Horno und dessen Bewohner, die 2004 dem Braunkohletagebau weichen mussten, stehen Bilder aus den Tagebauen Jänschwalde und Welzow sowie aus dem Kraftwerk Schwarze Pumpe gegenüber. Ein weiterer Fokus liegt auf der langwierigen Rekultivierung von Tagebauflächen zu Freizeitlandschaften. 1999 begleitete der Fotograf über mehrere Monate die letzten Hutmacher bei ihrer Arbeit in den Gubener Hutwerken – bis zu deren Arbeitslosigkeit. Wie Industrie und Arbeitswelten musealisiert werden, wird anhand des Industriemuseums Brandenburg, des Brandenburger Textilmuseums in Forst und der Brikettfabrik Louise gezeigt. Dem stehen aktuelle Aufnahmen aus dem Arbeitsalltag in der Spinnerei Forst und im Zahnradwerk Pritzwalk gegenüber. Anlässlich des Themenjahres von Kulturland Brandenburg 2021 „Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung“ entstand eine Wanderausstellung, die den Wandel, aber auch Beständiges in einer vom Menschen überaus stark geprägten Landschaften zeigt, u. a. in der Museumsfabrik Pritzwalk (4. Juli 2021–2. Januar 2022).

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Brandenburger Notizen

Fontane – Krüger – Kienzle

Mit einem Nachwort von Gabriele Radecke

Zu Theodor Fontanes 200. Geburtstag inszeniert eine Ausstellung in Falkensee Schwarzweiß-Aufnahmen der Fotografen Heinz Krüger (1919–1980) und Lorenz Kienzle (*1967) in Korrespondenz mit Fontanes Texten und Skizzen. Heinz Krüger fotografierte zwischen 1963 und 1970 auf den Spuren von Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg für eine Publikation des Aufbau-Verlages. Aus diesem Fundus traf Lorenz Kienzle eine Auswahl, die auch vom Alltag in der DDR erzählt. Kienzle nahm sich Fontanes Notizbücher vor, die ab 1860 während dessen Exkursionen durch Brandenburg entstanden waren und als Rohmaterial für die Wanderungen dienten. Die Notizbücher werden seit 2011 unter der Leitung von Gabriele Radecke für eine digitale Edition transkribiert und kommentiert. Fontane und Krüger folgend, machte sich Kienzle per Fahrrad und mit Plattenkamera auf den Weg durch Brandenburg. Seine Aufnahmen von Landschaften, Orten und Tieren werden mit Fontanes Texten und den Fotografien von Krüger kombiniert. Dabei entsteht ein Geflecht von Bezügen, das von der Vergänglichkeit, aber auch der Zeitlosigkeit von Orten erzählt, die man immer wieder neu entdecken kann.

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