Hauptmann, Gerhart / Rohlfs, Stefan
Der Schuss im Park
Novelle, mit einem Nachwort von Stefan Rohlfs
Erkneraner Ausgabe, Bd. 4
Ausstattung: Hardcover
Seitenzahl: 80
Format: 125 mm x 205 mm
ISBN:
978-3-96982-041-4
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27.1.2023 PREMIERE mit Cora Chilcott im Gerhart-Hauptmann-Museum, Erkner
„Das war die Lage, in der eine Detonation, ein Schuss im Park, uns aufstörte. Der Geheimrat erklärte: Es sei der Baron. Was jagt der Baron um diese Zeit?, fragte ich.“
Ein Mann namens Konrad besucht seinen Onkel, einen am Fuße des Riesengebirges lebenden ehemaligen Oberförster und Gutsverwalter. Bei einem Spaziergang kommen sie auf dessen frühere Dienste und Freundschaft mit dem Grafen van der Diemen zu sprechen. Im Weitergehen begegnen sie einer Baronin, deren Auftauchen der Erzählung des Onkels eine überraschende Wendung gibt.
Der Schuss im Park ist eines der letzten Werke Gerhart Hauptmanns – mit einer bemerkenswerten Figurenkonstellation. Die 1939 erstmals erschienene Novelle, mit der Hauptmann seiner Idee von „Rassenvermischung“ Ausdruck verlieh, wurde einerseits als mondän, andererseits als abenteuerlich empfunden. Für den Ort des Vorabdrucks, die Zeitschrift Die Dame, schien sie jedenfalls wie gemacht, hatte Hauptmann den Text doch mit einem hohen Unterhaltungswert versehen. Er musste einen Publikumserfolg auf den Markt bringen, da die nationalsozialistische Publikationspolitik am Vorabend des Zweiten Weltkrieges Hauptmanns Verdienstmöglichkeiten drastisch eingeschränkt hatte. Und in der Tat wurde Der Schuss im Park von offiziellen Stellen als „rassenschänderisch“ bezeichnet, mit der Folge, dass das Papierkontingent für eine zweite Auflage gesperrt wurde.
Pressestimmen
So kommt in dieser Novelle doch vieles zusammen: Autobiographisches, Zeitgeschichtliches, Utopisches, Mythisches; Hauptmanns Unentschiedenheit, Mehrdeutigkeit und Wunschdenken; der Zusammenhang von Sprache, Erinnerung und Innenleben; die Symbiose von Erleben, Sprechen und Schreiben, von Gespräch und erlebter Rede – und damit Hauptmanns Interesse an einer untergründigen, die Rationalität überholenden Wirklichkeit, die in der Fiktion einer vorliterarischen Mündlichkeit Gestalt annimmt.
Stefan Rohlfs hat der Novelle ein knappes, auf das Wesentliche konzentriertes Nachwort beigegeben, das dem Leser/der Leserin den nötigen Freiraum lässt, seine eigenen Entdeckungen im Text zu unternehmen.
Klaus Hammer, literaturkritik
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- Klaus Hammer: "Mündliches Erzählen, unerhörte Begebenheit und die Macht des Dämonischen. Die Novelle „Der Schuss im Park“ führt die Erkneraner Gerhart-Hauptmann-Ausgabe weiter", in: Literaturkritik.de, 21. November 2022
- Manfred Orlick: "Ein Spätwerk von Gerhart Hauptmann", in: amazon.de und buecher.de, 12. Oktober 2022