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Berlin W.

Ein paar Kapitel von der Oberfläche

Edmund-Edel-Werkausgabe, Bd. 1, hg. von Björn Weyand

Ausstattung: Hardcover

Seitenzahl: 192

Illustrationen: 100

Format: 205 mm x 125 mm

ISBN: 978-3-96982-045-2

20,00 €*

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Veranstaltungen




Vergangene Veranstaltungen

12.10.2022 Nürnberger Mittagslesungen, Künstlerhaus - Glasbau Deck 2, Nürnberg

30.6.2022 Premiere mit Hans-Jürgen Schatz im Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel 



»Berlin W. Draußen, wo die Protzenburgen des Geldes den Kurfürstendamm säumen, wo die ›Jugendstil‹-Architekturen des ›bayerischen Viertels‹ sich in maßlosen Geschmacksverirrungen gefallen, da draußen, wo das Geld rollt, die Dienstmädchen weiße Häubchen tragen und die ›Herren‹ Portiers auf hochherrschaftliche Ordnung halten, und wo Berlin eigentlich Charlottenburg, Schöneberg oder Wilmersdorf ist, da draußen liegt Berlin W.«

Rund um den Kurfürstendamm lässt sich um 1900 eine neureiche Gesellschaft in komfortabel ausgestatteten Behausungen nieder. Demonstrativer Konsum gehört hier zum guten Ton. Die richtigen Möbel, das richtige Porzellan, die richtigen Reiseziele und Sommerfrischen, die richtigen Freizeitbeschäftigungen und die richtige Kunst und Literatur – alles unterliegt dem Spiel der Mode. Edmund Edel beschreibt dieses Treiben an der Oberfläche mit der soziologischen Treffsicherheit eines Georg Simmel, dem großen Denker des großstädtischen Geisteslebens, der wie Edel selbst Bewohner von Berlin W. war, und mit feinsinnigem, bösem und zugleich liebevollem Humor. Seine Satire Berlin W. Ein paar Kapitel von der Oberfläche1906 erstmals erschienen, eröffnet das Panorama einer im Luxus schwelgenden Gesellschaft der Jahrhundertwende und gibt Einblick in die Anfänge der modernen Konsumkultur. 
Die Neuausgabe ist zugleich Auftakt zu einer Edmund-Edel-Werkausgabe.

Die Buchinformation zum Download

Pressestimmen

Es gab diese alte deutsch-jüdische Kultur mit so einem gewissen Esprit, mit so einer Spritzigkeit, einer Weltläufigkeit [...]. Und dieser Edmund Edel, der verkörpert diese ja leider fast ausgestorbene jüdische Humorspritzigkeit, Selbstironie, [...] und die praktiziert er in diesen kleinen, lustigen Feuilletons wirklich glanzhaft.
Helmut Böttiger, Deutschlandfunk Kultur

Diese Umrisszeichnungen der besseren, in der Regel neureichen Kreise von Berlin W. zeigen dem naturalistischen Drama die mondän kühle Schulter und lachen sich ins Fäustchen, wenn man sie als empirische Soziologie auffasst. […] Diese Neuausgabe hat [der Herausgeber Björn Weyand] mit einem lesenswerten Nachwort und einem nützlichen Glossar versehen und ihr, zum Glück, die Vignetten des Originals belassen.
Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung

Edmund Edels Sittenbild "Berlin W." liefert das großartige Material für eine verplauderte Satire auf die neureiche Berliner Gesellschaft. [...] Wenn er die Lebensgewohnheiten der Leute (...) beschreibt, bleibt kein Auge trocken.
Tilman Krause, Die literarische Welt

eine Sammlung satirischer Feuilletons, die uns einen Blick in die Intimitäten der „Protzenburgen des Geldes“, hinter die „maßlosen Geschmacksverirrungen“ der Fassaden des „bayerischen Viertels“ erlaubt. Der Autor analysiert nicht, er schreibt auf, was er „in der Gesellschaft“ sieht. Er beschreibt die Oberfläche ohne oberflächlich zu sein. Das ist große Erzählkunst
Wolfgang Brauer, Das Blättchen

Tanzgesellschaften, Zoo-Besuche, Spaziergänge und Flirts – das alles schildert Edel in kurzweiligen Kapiteln. Eine Zeitreise zum Beginn des 20. Jahrhunderts, bei dem der sentimentale Leser ganz wehmütig wird. So schön war der Schein!
Oliver Ohmann, B.Z. Berlin

Edels Skizzen von der Oberfläche lesen sich über weite Strecken wie literarisch überformte Protokolle einer teilnehmenden soziologischen Beobachtung. [...] Berlin W. ist ein leicht lesbarer und humorvoller literarischer Text über die feine Gesellschaft im Berliner Westen um 1900.
Ralph Krüger, Kulturbuchtipps.de

  • Helmut Böttinger: "Bürgerlicher Alltag im Kaiserreich", Deutschlandfunk Kultur, 16. Dezember 202210:05 Uhr
  • Lothar Müller: "Wie man einen Herrn mit Verhältnis grüßt", in: Süddeutsche Zeitung, 3. November 2022
  • Buch-Tipps: "Berlin vor hundert Jahren", in: Gour-med, Oktober 2022 (S. 55)
  • Till Schröder: "Edel geht die Welt zugrunde", in: Marginalien, Jg. 2022/3, 246. Heft, Oktober 2022
  • Björn Weyand: "Archivar der Oberfläche – Ein verspäteter Nachruf auf den Schriftsteller, Plakatkünstler und Filmemacher Edmund Edel", in: 54 books, 22. August 2022
  • Tilman Krause: "Edmund Edel spottet über Berlins Neureiche", in: Welt am Sonntag, Die literarische Welt, 7. August 2022
  • Andreas Conrad: "Aus der Asche. Drei Berlin-Romane von den Nazis verbrannt, danach vergessen, werden neu aufgelegt. Es ist der Auftakt zu weiteren Entdeckungen", in: Tagesspiegel, 12. Juli 2022
  • Wiebke Porombka: "Archiv der Oberfläche: Zur Wiederentdeckung von Edmund Edels Satire 'Berlin W.'", in: Deutschlandfunk Büchermarkt, 30. Juni 2022
  • Andreas Conrad: "Stadtlichter. Edel im Edel", in: Der Tagesspiegel, 27. Juni 2022
  • Felix Müller: "Der Künstler mit dem scharfen Strich. Edmund Edel prägte das Berliner Stadtbild mit seinen Plakaten und schrieb feine Satiren über die Gesellschaft. Sie werden nun neu aufgelegt", in: Berliner Morgenpost, 26. Juni 2022
  • Wolfgang Brauer: "Erlesenes – Edels Berliner Westen, Stöckels Bärensuche und 'Jud Süß'", in: Das Blättchen, 25. Jahrgang, Nr. 13, 20. Juni 2022
  • Bernd Wähner: "Lesung aus Edel im Peter Edel", in: Berliner Woche Pankow, 19. Juni 2022
  • Ralph Krüger: "Berlin W. – Ein paar Kapitel von der Oberfläche", in: Kulturbuchtipps/Kulturthemen, 26. Mai 2022
  • Manfred Orlick: "Berlin vor hundert Jahren", in: BuecherAmazon, 2. Mai 2022
  • Oliver Ohmann: "Mythos Kurfürstendamm – berühmtes Berlin-Buch von 1906 jetzt als Neuauflage", in: B.Z. Berlin, 21. April 2022

Weitere Bücher aus dieser Reihe

/ Der Snob

Roman

Edmund-Edel-Werkausgabe, Bd. 2, hg. von Björn Weyand

„‚Übrigens, Hermann, die saubere Wäsche ist noch nicht aus England zurückgekommen? Telegraphieren Sie heute sofort, damit ich nicht in Verlegenheit gerate.‘ Willy ließ seine Wäsche in England waschen, da es allgemein bekannt war, dass das Spreewasser zu hart für das feine Leinen war und man nirgends so gut bügeln konnte wie drüben auf der grünen Insel.“Nach dem Erfolg seiner Gesellschaftssatire Berlin W. Ein paar Kapitel von der Oberfläche nimmt Edmund Edel erneut die besseren Kreise der Berliner Gesellschaft in den Blick. Im Zentrum seines 1907 erschienenen Romans steht Willy Lehmann, der titelgebende Snob. Er beherrscht die zurückhaltende Noblesse perfekt, und mit seiner vollendeten Eleganz hat er den Makel seiner Herkunft aus einer Charlottenburger Gärtnerfamilie gründlich abgestreift. Zu seinem mondänen Leben gehört die luxuriöse Wohnung nahe dem Kurfürstendamm ebenso selbstverständlich wie die Gepflogenheit, diese für ausgedehnte Aufenthalte in St. Moritz oder Monte Carlo während der Wintermonate zu verlassen, wo Willy auf die gleichen Mitglieder der Hautevolee trifft wie im Berliner Westen – so auch auf die Textilfabrikantentochter Trude Blachstein. Sie erscheint ihm als Gegengewicht zu „all dem hohlen Getue, das ihn umgab, und durch dessen übertünchte Halbheit er angewidert wurde“. Willy Lehmann lässt sich für ein Theaterprojekt begeistern und wird dessen Hauptinvestor. Zurück in Berlin, stürzt er sich auf seine endlich gefundene Aufgabe. Die Eröffnung des Theaters wird ein voller Erfolg, das Publikum jubelt und die gefürchtetsten Kritiker gießen Lob aus. Doch Willy wird klar, dass er darüber etwas verloren hat: seinen „Stil“. Als auch seine Liebe zu Trude erkaltet, kehrt er Berlin für unbestimmte Zeit den Rücken … 

22,00 €*
/ Mein Freund Felix

Abenteuerliches aus Berlin W. W.

Edmund-Edel-Werkausgabe, Bd. 3, hg. von Björn Weyand

„Bilder aus dem Kintopp seines Lebens“ nennt Edmund Edel den Roman über seinen Freund Felix, und diese Bilder haben nichts mit der Wahrheit zu tun, dafür aber sehr viel mit der Wirklichkeit des neureichen Berliner Westens. Nach dem Erfolg seines Debüts Berlin W. Ein paar Kapitel von der Oberfläche (1906) und des nachfolgenden Romans Der Snob (1907) kehrt Edmund Edel mit Mein Freund Felix ins Milieu der wohlhabenden Großstädter zurück. Vom damaligen Verlag ausdrücklich als „Neue Folge“ von Berlin W. annonciert, greift der Roman Figuren und Themen der vorangegangenen Bücher auf, dabei immer auf der Höhe der Mode: Der 33-jährige Junggeselle Felix ist ein Lebemann und Gentleman aus begüterter Familie, der sich souverän inmitten der „eleganten Nichtstuer“ bewegt. Seine Abenteuer ereignen sich zwischen den in Mode gekommenen kalten Büffets, Kostümbällen und den vom Tango-Fieber erfassten Five o’clock- Teas, auf U-Bahnfahrten zwischen Uhlandstraße und Kaiserhof oder bei den Rabattaktionen für Wäsche während der „Weißen Woche“ der Berliner Warenhäuser.Mein Freund Felix erschien im Mai 1914, wenige Monate vor Ausbruch des großen Krieges. Ein Text mit solcher Leichtigkeit und Ironie wäre bereits kurze Zeit später nicht mehr möglich gewesen.

20,00 €*

Passend zum Titel

Berlin Schlesischer Bahnhof

Roman

Mit einem Nachwort von Klaus Völker

„Lauf nur, Berlin ist groß, Tausende laufen neben dir her. Wer den stärksten Brustkasten hat, schafft’s. Auch ein Trost. Aber du bist ja jung. Dein einziges Kapital: die Hoffnung.“Berlin, 1930. Der Schlesische Bahnhof im Osten Berlins, umgeben von Arbeiterquartieren, Kaschemmen und billigem Vergnügen, ist Durchgangsstation für Reisende und oftmals Endpunkt für die, die nichts mehr haben. Im Wartesaal 3. Klasse sammeln sich diese Gestrandeten – Arbeitslose, Invaliden, Prostituierte und allerhand zwielichtige Gestalten. Mittendrin fünf Jugendliche: Kurt Heinersdorf, von zu Hause getürmter Gymnasiast, der von einer Karriere in Südafrika träumt, allerdings vom ausgebüxten Fürsorgezögling Fritz Knelke um seine Ersparnisse gebracht wird, Lotte Streit, die es in ihrem Elternhaus nicht mehr ausgehalten hat, der soeben arbeitslos gewordene Tanzpalast-Page Paul Mielenz und der schüchterne Tischlerlehrling Alfred Schütte. Es geht auf Mitternacht zu, und eine Polizeirazzia lässt die kleine Gesellschaft auseinanderstieben. Sie tauchen in die Großstadt hinein, allein, zu zweit, mit oder ohne Ziel. Und dann geschieht ein Mord ... Der Theaterhistoriker Klaus Völker ordnet in seinem Nachwort den Roman in Berstls Biografie und Gesamtwerk sowie in die zeitgenössische Berlin-Literatur ein. Ein Berlin-Roman par excellence, der mit großer Dynamik, kräftiger Sprache und einer Menge Lokalkolorit die große Stadt in den Weimarer Jahren in den Blick nimmt. Die Buchinformation zum Download

22,00 €*
Spazieren in Berlin

„Langsam durch belebte Straßen zu gehen, ist ein besonderes Vergnügen. Man wird überspült von der Eile der andern, es ist ein Bad in der Brandung.“ So beginnt Franz Hessel sein „Lehrbuch der Kunst, in Berlin spazieren zu gehen“, wie es 1929 auf dem Schutzumschlag der Erstausgabe von Spazieren in Berlin heißt.Als aufmerksamer Beobachter schlendert Hessel durch das lärmende Berlin der 1920er-Jahre, läuft über Plätze, durch Straßen, Fabriken und Parks, besucht den Osten mit seinen Hinterhöfen und Markthallen, den Westen mit seinen Nachtcafés und Amüsiertempeln, macht sich mit Spürsinn in die stilleren Winkel auf undentdeckt auch abseits Gelegenes. Im Flanieren streut er passend zu den Gegenständen seiner Betrachtung Interessantes aus der Geschichte Berlins ein und umgibt so die Berliner Stadtlandschaft mit einem einzigartigen Zauber.Eingeleitet durch sehr persönliche Worte des Sohnes Stéphane Hessel, Résistance-Mitglied und später langjähriger französischer Diplomat, und durch ein editorisches Vorwort des Herausgebers Moritz Reininghaus, folgt der Text von Spazieren in Berlin der Originalausgabe von 1929. Der Germanist Prof. Dr. Bernd Witte, Herausgeber der Hessel-Gesamtausgabe, setzt in seinem Nachwort das Buch in Beziehung zu Hessels Gesamtwerk und benennt den Stellenwert von Spazieren in Berlin als eines der wichtigsten Werke der modernen Metropolenliteratur.

19,95 €*
Dritter Hof links

Roman

Mit einem Nachwort von Erhard Schütz

„Dann hat also unsereins keinen Platz mehr in dieser riesigen Stadt, keinen Platz, um nur das nackteste Leben zu fristen? Zerschlagen …, man sollte alles zerschlagen! Eine solche Revolution muss kommen, dass nichts mehr übrig bleibt! Wie lange sollen wir denn noch so weiter verlumpen und verrecken!“Ende der Zwanzigerjahre auf der Schattenseite von Babylon Berlin: In seinem 1929 erstmals erschienenen Roman stellt Günther Birkenfeld die Witwe Schwarzer mit ihren drei Kindern vor, die in den bedrückenden Verhältnissen einer Mietskaserne in Moabit leben. Die zwanzigjährige Erna verdient als Kontoristin eigenes Geld, verbraucht dieses jedoch nur für sich, der siebzehnjährige Paul ist arbeitsloser Schlossergeselle, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten versucht und sich schämt, seiner Mutter zur Last zu fallen, für das fünfzehnjährige Lenchen sind schöne Kleider und ein Schwof am Wochenende der Himmel auf Erden. Die kranke Mutter verdingt sich als Zugehfrau in einem vornehmen Haushalt, um die kleine Familie durchzubringen. Auf engstem Raum zusammenlebend, entdecken Paul und Lenchen ihre Gefühle füreinander, was Paul von Anfang an für verwerflich hält. Als er sich in ein anderes Mädchen verliebt, spitzt sich die Situation zu. Die Mutter, der die Kinder mehr und mehr entgleiten, greift zum Äußersten.Erhard Schütz ordnet in seinem Nachwort Birkenfelds Romandebüt, das große Resonanz erfuhr – Else Lasker-Schüler: „Er fasst den Diamant der Armut in dichterisches Gold“ –, in die Literatur der 1920er-Jahre ein und geht auf den damaligen Boom von Romanen über den „Kampf der Jugend“ ein.

22,00 €*