Edel, Edmund / Weyand, Björn
Berlin W.
Ein paar Kapitel von der Oberfläche
Edmund-Edel-Werkausgabe, Bd. 1, hg. von Björn Weyand
Ausstattung: Hardcover
Seitenzahl: 192
Illustrationen: 100
Format: 205 mm x 125 mm
ISBN:
978-3-96982-045-2
20,00 €*
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Veranstaltungen
Samstag, 26. Oktober 2024, 19:30 Uhr
Edmund Edel in Berlin W. | Lesung und Gespräch
mit Michael Bienert (Moderation) und Björn Weyand, Herausgeber der Edel-Werkausgabe
Ort: Ausstellungsraum „Das Romanische Cafe“ im Europa-Center, Tauentzienstraße 9-12, 10789 Berlin
Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten
12.10.2022 Nürnberger Mittagslesungen, Künstlerhaus - Glasbau Deck 2, Nürnberg
30.6.2022 Premiere mit Hans-Jürgen Schatz im Bildungs- und Kulturzentrum Peter Edel
»Berlin W. Draußen, wo die Protzenburgen des Geldes den Kurfürstendamm säumen, wo die ›Jugendstil‹-Architekturen des ›bayerischen Viertels‹ sich in maßlosen Geschmacksverirrungen gefallen, da draußen, wo das Geld rollt, die Dienstmädchen weiße Häubchen tragen und die ›Herren‹ Portiers auf hochherrschaftliche Ordnung halten, und wo Berlin eigentlich Charlottenburg, Schöneberg oder Wilmersdorf ist, da draußen liegt Berlin W.«
Rund um den Kurfürstendamm lässt sich um 1900 eine neureiche Gesellschaft in komfortabel ausgestatteten Behausungen nieder. Demonstrativer Konsum gehört hier zum guten Ton. Die richtigen Möbel, das richtige Porzellan, die richtigen Reiseziele und Sommerfrischen, die richtigen Freizeitbeschäftigungen und die richtige Kunst und Literatur – alles unterliegt dem Spiel der Mode. Edmund Edel beschreibt dieses Treiben an der Oberfläche mit der soziologischen Treffsicherheit eines Georg Simmel, dem großen Denker des großstädtischen Geisteslebens, der wie Edel selbst Bewohner von Berlin W. war, und mit feinsinnigem, bösem und zugleich liebevollem Humor. Seine Satire Berlin W. Ein paar Kapitel von der Oberfläche, 1906 erstmals erschienen, eröffnet das Panorama einer im Luxus schwelgenden Gesellschaft der Jahrhundertwende und gibt Einblick in die Anfänge der modernen Konsumkultur.
Die Neuausgabe ist zugleich Auftakt zu einer Edmund-Edel-Werkausgabe.
Pressestimmen
Es gab diese alte deutsch-jüdische Kultur mit so einem gewissen Esprit, mit so einer Spritzigkeit, einer Weltläufigkeit [...]. Und dieser Edmund Edel, der verkörpert diese ja leider fast ausgestorbene jüdische Humorspritzigkeit, Selbstironie, [...] und die praktiziert er in diesen kleinen, lustigen Feuilletons wirklich glanzhaft.
Helmut Böttiger, Deutschlandfunk Kultur
Diese Umrisszeichnungen der besseren, in der Regel neureichen Kreise von Berlin W. zeigen dem naturalistischen Drama die mondän kühle Schulter und lachen sich ins Fäustchen, wenn man sie als empirische Soziologie auffasst. […] Diese Neuausgabe hat [der Herausgeber Björn Weyand] mit einem lesenswerten Nachwort und einem nützlichen Glossar versehen und ihr, zum Glück, die Vignetten des Originals belassen.
Lothar Müller, Süddeutsche Zeitung
Edmund Edels Sittenbild "Berlin W." liefert das großartige Material für eine verplauderte Satire auf die neureiche Berliner Gesellschaft. [...] Wenn er die Lebensgewohnheiten der Leute (...) beschreibt, bleibt kein Auge trocken.
Tilman Krause, Die literarische Welt
eine Sammlung satirischer Feuilletons, die uns einen Blick in die Intimitäten der „Protzenburgen des Geldes“, hinter die „maßlosen Geschmacksverirrungen“ der Fassaden des „bayerischen Viertels“ erlaubt. Der Autor analysiert nicht, er schreibt auf, was er „in der Gesellschaft“ sieht. Er beschreibt die Oberfläche ohne oberflächlich zu sein. Das ist große Erzählkunst
Wolfgang Brauer, Das Blättchen
Oliver Ohmann, B.Z. Berlin
Edels Skizzen von der Oberfläche lesen sich über weite Strecken wie literarisch überformte Protokolle einer teilnehmenden soziologischen Beobachtung. [...] Berlin W. ist ein leicht lesbarer und humorvoller literarischer Text über die feine Gesellschaft im Berliner Westen um 1900.
Ralph Krüger, Kulturbuchtipps.de
- "... zu guter Letzt - ein Buchtipp: Komische Geschichten aus dem alten Westberlin", in: meinKiez Wilmersdorf, August/September 2024
- Berlin zwischen zwei Buchdeckeln: "Komische Geschichten aus dem alten Westberlin", in: mein/4, Juni-August 2024
- Helmut Böttinger: "Bürgerlicher Alltag im Kaiserreich", Deutschlandfunk Kultur, 16. Dezember 2022, 10:05 Uhr
- Lothar Müller: "Wie man einen Herrn mit Verhältnis grüßt", in: Süddeutsche Zeitung, 3. November 2022
- Buch-Tipps: "Berlin vor hundert Jahren", in: Gour-med, Oktober 2022 (S. 55)
- Till Schröder: "Edel geht die Welt zugrunde", in: Marginalien, Jg. 2022/3, 246. Heft, Oktober 2022
- Björn Weyand: "Archivar der Oberfläche – Ein verspäteter Nachruf auf den Schriftsteller, Plakatkünstler und Filmemacher Edmund Edel", in: 54 books, 22. August 2022
- Tilman Krause: "Edmund Edel spottet über Berlins Neureiche", in: Welt am Sonntag, Die literarische Welt, 7. August 2022
- Andreas Conrad: "Aus der Asche. Drei Berlin-Romane von den Nazis verbrannt, danach vergessen, werden neu aufgelegt. Es ist der Auftakt zu weiteren Entdeckungen", in: Tagesspiegel, 12. Juli 2022
- Wiebke Porombka: "Archiv der Oberfläche: Zur Wiederentdeckung von Edmund Edels Satire 'Berlin W.'", in: Deutschlandfunk Büchermarkt, 30. Juni 2022
- Andreas Conrad: "Stadtlichter. Edel im Edel", in: Der Tagesspiegel, 27. Juni 2022
- Felix Müller: "Der Künstler mit dem scharfen Strich. Edmund Edel prägte das Berliner Stadtbild mit seinen Plakaten und schrieb feine Satiren über die Gesellschaft. Sie werden nun neu aufgelegt", in: Berliner Morgenpost, 26. Juni 2022
- Wolfgang Brauer: "Erlesenes – Edels Berliner Westen, Stöckels Bärensuche und 'Jud Süß'", in: Das Blättchen, 25. Jahrgang, Nr. 13, 20. Juni 2022
- Bernd Wähner: "Lesung aus Edel im Peter Edel", in: Berliner Woche Pankow, 19. Juni 2022
- Ralph Krüger: "Berlin W. – Ein paar Kapitel von der Oberfläche", in: Kulturbuchtipps/Kulturthemen, 26. Mai 2022
- Manfred Orlick: "Berlin vor hundert Jahren", in: Buecher, Amazon, 2. Mai 2022
- Oliver Ohmann: "Mythos Kurfürstendamm – berühmtes Berlin-Buch von 1906 jetzt als Neuauflage", in: B.Z. Berlin, 21. April 2022