Birkenfeld, Günther
Dritter Hof links
Roman
Mit einem Nachwort von Erhard Schütz
Ausstattung: Hardcover
Seitenzahl: 184
Format: 205 mm x 125 mm
ISBN:
978-3-96982-063-6
22,00 €*
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Veranstaltungen
Vergangene Veranstaltungen
6.6.2023 REH Geyersbach, Berlin
11.5.2023 Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Potsdam
19.4.2023 PREMIERE in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung, Berlin
„Dann hat also unsereins keinen Platz mehr in dieser riesigen Stadt, keinen Platz, um nur das nackteste Leben zu fristen? Zerschlagen …, man sollte alles zerschlagen! Eine solche Revolution muss kommen, dass nichts mehr übrig bleibt! Wie lange sollen wir denn noch so weiter verlumpen und verrecken!“
Mit der Neuausgabe von "Dritter Hof links" liegt nun ein weiteres authentisches literarisches Zeugnis der Metropole Berlin in der Weimarer Republik vor.
Ende der Zwanzigerjahre auf der Schattenseite von Babylon Berlin: In seinem 1929 erstmals erschienenen Roman stellt Günther Birkenfeld die Witwe Schwarzer mit ihren drei Kindern vor, die in den bedrückenden Verhältnissen einer Mietskaserne in Moabit leben. Die zwanzigjährige Erna verdient als Kontoristin eigenes Geld, verbraucht dieses jedoch nur für sich, der siebzehnjährige Paul ist arbeitsloser Schlossergeselle, der sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten versucht und sich schämt, seiner Mutter zur Last zu fallen, für das fünfzehnjährige Lenchen sind schöne Kleider und ein Schwof am Wochenende der Himmel auf Erden. Die kranke Mutter verdingt sich als Zugehfrau in einem vornehmen Haushalt, um die kleine Familie durchzubringen. Auf engstem Raum zusammenlebend, entdecken Paul und Lenchen ihre Gefühle füreinander, was Paul von Anfang an für verwerflich hält. Als er sich in ein anderes Mädchen verliebt, spitzt sich die Situation zu. Die Mutter, der die Kinder mehr und mehr entgleiten, greift zum Äußersten.
Erhard Schütz ordnet in seinem Nachwort Birkenfelds Romandebüt, das große Resonanz erfuhr – Else Lasker-Schüler: „Er fasst den Diamant der Armut in dichterisches Gold“ –, in die Literatur der 1920er-Jahre ein und geht auf den damaligen Boom von Romanen über den „Kampf der Jugend“ ein.
Pressestimmen
„Dritter Hof links“ – schon der Titel deutet in größtmöglicher Kürze und Präzision die damals weithin prekären Wohn- und Lebensverhältnisse in den Berliner Mietskasernen an, über die Heinrich Zille sagte, man könne einen Menschen mit einer Wohnung erschlagen wie mit einer Axt.
Andreas Conrad, Der Tagesspiegel
Manfred Orlick, Das Blättchen
- Ralf Klausnitzer: "Die Schatten im Babylon Berlin", in: der Freitag, 29. Juni 2023
- jokagarbade: "Man fiebert mit, will, dass es gut ausgeht und ahnt doch, dass das alles kein gutes Ende nehmen wird", auf: instagram, 25. Juni 2023
- Julia Schmitz: "Mein Buchtipp für Sie", in: Tagesspiegel Checkpoint für Berlin-Mitte, 24. Mai 2023
- Marc Reichwein: "Schreiben im inneren Exil", in: Die literarische Welt, 7. Mai 2023
- Katharina Döbler: "Wiedergelesen", in: rbb Kultur, 5. Mai 2023
- Birgit Braun: "Ein einst viel beachteter, kleiner Roman eines von den Nazis verfemten, heute unbekannten Schriftstellers", in: ekz.bibliotheksservice, 24. April 2023
- ts: "Wiederentdeckung: Dritter Hof links - Premierenankündigung", in: Der Tagesspiegel, 13.-19. April 2023
- Andreas Conrad: "Aufwachsen im Berlin der Weimarer Republik: Drei lange vergessene Romane geben spannende Einblicke. Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, Sexualmoral, Straßenschlachten, aber auch Kinderspiele – das sind die Themen der jetzt wieder veröffentlichten Bücher", in: Der Tagesspiegel, 8. April 2023
- Manfred Orlick: "Ein wiederentdeckter Berlin-Roman", in: Das Blättchen, 26. März 2023