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Steinstücken

Roman

Mit einem Nachwort von Kerstin Hensel

Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag

Seitenzahl: 176

Format: 205 mm x 125 mm

ISBN: 978-3-96982-049-0

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Veranstaltungen



Vergangene Veranstaltungen
15.10.2023 Gespräch und Lesung mit Frank Arnold,  Villa Quandt, Potsdam
25.5.2023 AlliiertenMuseum, Berlin
4.4.2023  Buchhändlerkeller, Berlin
8.11.2022 PREMIERE, Akademie der Künste, Berlin


„Es war noch dunkel, als Georg aus dem Haus ging, um nach DRÜBEN zu fahren. DRÜBEN sollte er sich mit Gollasch treffen. Faßbinder hatte ihn vor zwei Tagen darum gebeten. Er war schüchtern und verlegen, als er davon sprach. Georg eilte den Weg entlang, der Nebel lief vor ihm her, die Lampen begleiteten seinen Schritt. Jene erwarteten ihn an der Schranke, frierend und müde. Unter den Lichtkegeln zweier Scheinwerfer wirkten sie gespenstisch. Sie ließen sich den Schein zeigen, den Ausweis. Die schwarzen Läufe ihrer Gewehre sahen drohend unter den Mänteln hervor. Georg grinste, sagte was daher, bekam aber keine Antwort.“

1945 wurde die Berliner Stadtgrenze zur Zonengrenze, was zu einigen Kuriositäten führte: So ist das kleine Steinstücken verwaltungstechnisch Teil von Zehlendorf und umgeben von Potsdam-Babelsberg, das damals zur Sowjetischen Besatzungszone gehörte. Steinstücken im Amerikanischen Sektor blieb die einzige permanent bewohnte Westberliner Exklave, was eine besondere sicherheitspolitische Herausforderung darstellte. Die Ortslage wurde durch DDR-Grenztruppen abgeriegelt und von US-Militärpolizei bewacht.
In dieses Steinstücken kommt Georg – Alter Ego des Autors – Anfang der 1960er-Jahre aus der rheinischen Provinz, um sich bei einem Mann namens Faßbinder einzuquartieren, wobei er zunächst absurde bürokratische Hürden zu bewältigen hat. Etwas Mysteriöses umgibt diesen Faßbinder, den Georg offensichtlich schon aus seiner Heimat kennt und der das „Dritte Reich“ in KZ-Haft verbrachte. Noch nebulöser wird die Situation, als Faßbinder Georg bittet, bei der Flucht eines Ostberliners zu helfen. Und dann sind da noch die verschrobenen Einwohner Steinstückens, die Amerikaner, die eine Luftbrücke mit Helikopter einrichten, und die DDR-Grenzer, deren Gebaren immer bedrohlicher wird.
Kerstin Hensel schreibt in ihrem Nachwort: „STEINSTÜCKEN ist STEINSTÜCKEN ist ein Roman. Poetisch, grotesk, barock, präzise, lakonisch, geschrieben im Atemrhythmus des Autors. Das Stakkato zeigt sein Getriebensein in klaustrophobischer Panik. Der Autor jagt Erinnerungen nach und wird von ihnen gejagt, stets auf höchster seelischer Alarmstufe. Erinnerungen verfugen sich in Rückblenden, Déjà-vus, Erschütterungen, in bedrohlichen kafkaesken Situationen.“

Die Buchinformation zum Download

Pressestimmen

Ich finde, das ist ein großartiger, ein wirklich wichtiger Roman, der endlich entdeckt werden musste.
Frank Dietschreit, rbb Kultur

[...] eine Entdeckung. Die Handlung spielt an der deutsch-deutschen Grenze Anfang der 60er-Jahre mitten in einem hochbrisanten Terrain.
Michael Opitz, Deutschlandfunk

(Haufs) fand in der Tristesse von Steinstücken eine Seelenlandschaft, die ihn dauerhaft faszinierte. Der […] Roman lebt von einer atmosphärischen Düsternis, die das Geschehen fast verschluckt.
Gregor Dotzauer, Tagesspiegel

Die Unerklärbarkeit des Ortes, seiner Bewohner und des Berichterstatters selbst ist geradezu Leitthema des Romans, den Rolf Haufs unveröffentlicht liegen ließ.
Wulf Segebrecht, FAZ

Ein Glück, dass dieses Buch nun endlich einer breiten Leserschaft zugänglich ist. Aus meiner Sicht ist „Steinstücken“ eine absolute Leseempfehlung.
Sandra Dobbertin

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  • Sandra Dobbertin: "'Steinstücken' von Rolf Haufs (Quintus-Verlag)", auf: Sandra-Dobbertin.de, 21. Februar 2023
  • Peter Urban-Halle: "Der Versuch, Steinstücken zu erklären", in: Berliner Zeitung, 14. Januar 2023
  • Erhard Schütz: "Ja, det ist jut für uns. Prof. Erhard Schütz lässt sich packen, obwohl ihm ein ganzes Jahrhundert auflauert, die Pferde ausbüchsen, die Leute so daherreden, und er denkt: nun aber genug", in: Das Magazin, Januar 2023
  • Gregor Dotzauer: "Steinstücken: Seelenlandschaft zwischen den Weltmächten", in: Der Tagesspiegel, 28. Dezember 2022
  • Gregor Dotzauer/Die gute Empfehlung: "Fünf Bücher für den Dezember. Die Freiheit hinter der Mauer", in: Der Tagesspiegel, 4. Dezember 2022 
  • Wulf Segebrecht: "Rolf Haufs‘ Roman aus dem Nachlass: Leben in Westberlins vergessener Exklave", in: FAZ, 19. November 2022
  • Gabriele Weingartner: "Ein Kleinod. Im Nachlass entdeckt: Der Roman 'Steinstücken' von Rolf Haufs", in: Die Rheinpfalz, 12. November 2022
  • Frank Dietschreit: "Erscheinen mit fast 60 Jahren Verspätung", in: rbb Kultur, 8. November 2022
  • Christina Tilmann: "Kalter Krieg in Berlin", in: Märkische Oderzeitung, 5./6. November 2022
  • Michael Opitz: "Unter den Türmen an der deutsch-deutschen Grenze", in: Deutschlandfunk Büchermarkt, 5. Oktober 2022