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Die Glückshaut

Roman

Im Jahr 1804 kommt im Erzgebirge Minna Leichsenring auf die Welt – in einer Glückshaut. Dem medizinischen Phänomen wird die Kraft zugesprochen, ein glückerfülltes Leben zu garantieren. Doch es ist keine glückliche Fügung, dass Minna von ihrer Mutter im Wald ausgesetzt wird. Dort trifft sie auf sieben Bergknaben, mit deren letztem sie später einen Sohn zeugt. Dieser, Johannes geheißen, wird Henkersknecht und verschwindet aus dem Leben seiner Mutter. Auf der Suche nach dem verlorenen Sohn, ihrem ganzen Glück, wird Minna auf ungewöhnliche Proben gestellt.Die Geschichte spinnt sich fort: vom wohlhabenden Johannes, der in Chemnitz eine prächtige Villa bewohnt, über seine Nachkommen, die 1940 in der als Tötungsanstalt missbrauchten „Pflege- und Heilanstalt Sonnenstein“ in Pirna Dienst tun, bis hin zu Helma, die am Beginn des 21. Jahrhunderts die verfallene Villa Leichsenring erbt. Deren Teenager-Tochter Elise verweigert sich schließlich wie ihre Vorfahrin Minna der vermeintlichen Normalität ...Mit großer Fabulierlust entwickelt Kerstin Hensel eine Geschichte, in der Traumsequenzen, Zeitsprünge und (Ab)brüche die Grenzen zwischen Realität und Imagination auflösen. Reale historische Ereignisse mischen sich mit Anklängen an die Grimm’schen Kinder- und Hausmärchen, Bergmannssagen und fantastischen Begebenheiten, die an E.T.A. Hoffmann erinnern. 

22,00 €*
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Zonen der Zeit

Roman

Jan Schneider ist Historiker und Archivar. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in einem Dorf am Stadtrand. Jan hat etwas vor sich, von dem niemand etwas weiß: Er muss die Akten des Auswärtigen Amtes des Jahres 1991 bearbeiten – das Jahr, das sein Leben als Zehnjähriger von Grund auf verändert hat. Er kann plötzlich nicht mehr auf Geschichte blicken, ohne seine eigene darin zu sehen. Dann trifft der zögerliche Jan auf Enni van der Bilt, Notrufdisponentin einer Feuerwehr-Leitstelle. Enni ist das Gegenteil von Jan: Sie packt an, will Dinge verändern. Sein Zögern ist ihr fremd. Doch vom ersten Moment an haben die beiden eine Verbindung, ohne dass sie zunächst sagen können, worin diese besteht …»Wenn eine Feuerwehrfrau auf einen Archivar trifft, kann es wie in diesem Roman passieren, dass die Eiszeit Feuer fängt und namenlose Inseln die Zeit anhalten.« Annett Gröschner»In Michaela Maria Müllers Text findet sich Gegenwart und Historie, Geschichte und Naturgeschichte, Privates und Gesellschaftliches kunstvoll zu einem Gobelin verknüpft, einem Zeitteppich, der zugleich das Handlungsfeld der Figuren ist.« Jan Kuhlbrodt»Alles ist jetzt. Der Zufall führt Regie, als Jan und Enni sich treffen, Entscheidungen sind es, die sie auf neue Lebensbahnen führen. Zonen der Zeit ist eine sensible Meditation über die Zeit und eine große Ermutigung, sein eigenes Jetzt im Leben zu finden.«Katrin Lange, Literaturhaus München

22,00 €*
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Was am Ende blüht

Roman

Der neue Roman des Annalise-Wagner-Preisträgers 2023Ein kleines Land geht unter und in einem großen auf. Eva Nielsen setzt ihre Kulturarbeit fort, als habe es das Ende ihrer Welt nie gegeben, bis eines Tages Kirsten Densow in die Stadt zurückkehrt. Sie fordert Wiedergutmachung – für Bespitzelung, Ausbootung und das Ende ihrer Karriere – von Eva Nielsen, einst Mentorin der Klagenden und inzwischen Leiterin einer angesehenen wie einflussreichen Kultur-Stiftung. An ihrer Seite wähnt Kirsten Densow den umtriebigen wie ehrgeizigen Presse-Mann Fuller mit seinem Wunsch nach Aufarbeitung jüngster Geschichte. Eva Nielsen erhält Unterstützung durch ihre Freundinnen und ihre treue Haushälterin Lieselotte, die betont, seit jeher unpolitisch gewesen zu sein. Am Ende ist es Lieselotte, die den höchsten Preis bezahlt. Und während von Kirsten Densow bis Eva Nielsen alle Protagonistinnen des Romans verlieren, gewinnt einer, mit dem niemand rechnet.Eine außergewöhnliche literarische Auseinandersetzung mit den individuellen Folgen politischer Wenden in einer poetischen Sprache, die wohltuend über dem Dunkel des Geschehens aufscheint.

24,00 €*
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Ein fertiges Buch ist ein Argument

Brigitte Reimann und Günter de Bruyn in Briefen

Im März 1965 begegneten sich die Schriftstellerin Brigitte Reimann und der Schriftsteller Günter de Bruyn zum ersten Mal. In Reimanns Tagebuch findet sich dazu die Notiz: »Lernte Günter de Bruyn kennen, der mir einen vorzüglichen Eindruck machte.« Wie es danach weiterging, davon war bislang nur aus den Aufzeichnungen der Schriftstellerin zu erfahren: Es gab zufällige wie geplante Treffen, und die beiden schrieben sich hin und wieder Briefe.Günter de Bruyn hat weder in seinen autobiografischen Texten noch in anderer Weise diese Bekanntschaft jemals öffentlich erwähnt. In seinem Nachlass fanden sich jedoch Briefe an Brigitte Reimann und sie betreffende Tagebucheintragungen – Dokumente eines intensiven Austausches unter Kollegen, in denen Persönliches ebenso thematisiert wurde wie Probleme bei Verbandstreffen und Schriftstellerkongressen. Im Zentrum aber standen die literarische Produktivität des jeweils anderen sowie eine respektvolle Anteilnahme füreinander.Mit der Publikation werden erstmals sämtliche bislang aufgefundenen Briefe und Postkarten zwischen Brigitte Reimann und Günter de Bruyn veröffentlicht und von Carola Wiemers literatur- und zeithistorisch verortet.Brigitte Reimann (1933–1973) wurde nach kurzzeitiger Tätigkeit als Lehrerin freie Schriftstellerin. Zunächst dem »Bitterfelder Weg« und dem sozialistischen Realismus verpflichtet, änderten sich ihre politische Haltung und ihr literarischer Anspruch. Ihr wichtigstes Werk ist das postum 1974 veröffentlichte Romanfragment Franziska Linkerhand. Große Publikumsresonanz erzielte die Veröffentlichung ihrer Tagebücher.Günter de Bruyn (1926–2020) war nach Tätigkeit als Bibliothekar und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Bibliothekswesen der DDR seit 1961 freiberuflicher Schriftsteller. Zu seinen bedeutendsten Werken gehören die Romane Buridans Esel (1968) und Neue Herrlichkeit (1984) sowie die autobiografischen Bände Zwischenbilanz. Eine Jugend in Berlin (1992) und Vierzig Jahre. Ein Lebensbericht (1996). Postum erschien 2021 bei S. Fischer Die neue Undine.

20,00 €*
Alle meine Katzen

Mit einem Vorwort von Wladimir Kaminer

Am Anfang, als Kind, wollte sie nur eine Katze wie die aus dem Kinderbuch. Doch bei der einen blieb es nicht. Olga Kaminer schildert anrührend und mit Ironie ihre Erlebnisse in Zeiten des Umbruchs und des Aufbruchs. Sie erzählt von ihrem Leben zwischen Leningrad bzw. St. Petersburg und Berlin, von kuriosen und liebevollen Menschen, die sie kennengelernt hat – und von all den Katzen, denen sie unterwegs begegnet ist. Dabei stellt sich die Frage, ob es eine speziell russische Haltung gegenüber Katzen gibt – oder wie Wladimir Kaminer im Vorwort schreibt: »Katzen spielen im russischen Aberglauben eine herausragende Rolle. Sie sind aus russischer Sicht die tragende Säule der Weltordnung. Wenn du es dir mit den Katzen verdirbst, verdirbst du es dir auch mit dem Rest der Welt.«

12,00 €*
Nachtigallentage

Roman

Nachtigallentage steht auf der Liste der Bücher des Jahres aus unabhängigen Verlagen (Hotlist 2023, Deutschsprachige Romane)„Er streichelt über ihren Arm. Sie mag gar nicht nachdenken darüber, was er jetzt wohl denkt. Und ob er die feinen weißen Linien schon bemerkt hat, die wohl nie mehr ganz verschwinden werden. Wenn sie von sich wie von einer anderen Person redet, ist das, weil es ihr so leichter fällt zu erzählen. Außerdem muss sie sich dann nicht fühlen wie in einem Verhör und erspart es ihm auch, sich wie ein Kommissar zu fühlen.“Sigune lebt mit ihrer Familie in einem großen alten Haus mit riesigem Garten am Stadtrand von Köln. Die Beziehung zu ihrem Mann Andreas ist unglücklich. Ihre beiden Kinder sind klein, und Sigune, die die Familie mit Gelegenheitsjobs ernährt, fühlt sich oft einsam und innerlich zerrissen. Sie ist mit der Situation überfordert und ritzt sich die Arme. Am Ende eines sehr anstrengenden Tages läuft ihr Andreas, als er nachts nach Hause kommt, im dunklen Hausflur in ein Messer, das Sigune gerade in den Müll bringen wollte. Er stirbt auf der Stelle. Sigune entsorgt in Panik seine Leiche in einem Verschlag im Keller. Ihren Freunden und Verwandten erzählt sie, dass Andreas nach Berlin gegangen sei und dass sie nichts mehr von ihm gehört habe. Wie lange lassen sich die Tatsachen verbergen?Sabine Schiffners neuer Roman ist ein abgründiges literarisches Kammerspiel, das in Form eines Geständnisses die Geschichte einer Beziehung mit tödlichem Ende erzählt. 

22,00 €*
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Hier lang

Unverlangte Poetikvorlesung

Ein Mann verliert sein Bewusstsein, ohne dass sein Körper dadurch beeinträchtigt wird. Der Körper trägt ihn durch die Stadt und über die Stadt hinaus. Als der Mann nach vier Stunden wieder zu sich kommt, sieht er seinen Körper immer noch gehen. Was macht einer mit dieser Erfahrung? Er schreibt seinen ersten Roman.Kurzweilig, ironisch und selbstironisch führt dieses Buch ins Gestrüpp der Recherchen. In Bogotá trifft der Autor auf einen Ex-Guerillero, der zu achtzig Prozent im Untergrund lebt. Leider ist ein Brief abgefangen worden, der ihn vor dem Treffen hätte warnen sollen. Für eine Oper über den NSKriegsverbrecher Alois Brunner lernt er Serge und Beate Klarsfeld kennen. In Kosovo fragt ihn während einer Fußball-Europameisterschaft Albin Kurti, der heutige Ministerpräsident, per E-Mail: »Who will win the game tonight???« Noch dazu erfahren wir, wie leicht es ist, symbolischen Widerstand auszuhebeln – durch aufgenötigtes Händeschütteln. Die Hand fühlt sich, wie Hammerthaler bezeugt, warm und fleischig an. Es ist die Hand des chinesischen Präsidenten Xi Jinping.In Hier lang erzählt Ralph Hammerthaler von Geschichten hinter den Geschichten, wie er sie in Romanen, Stücken und Opern umgesetzt hat. In vier eingebildeten Vorträgen folgt die Unverlangte Poetikvorlesung der Spur eines literarischen Lebens. Gleichzeitig lässt sie erkennen, warum Hammerthaler schreibt, wie er schreibt.

20,00 €*
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/ Der Narr in Christo Emanuel Quint

Roman. Mit einem Nachwort von Stefan Rohlfs

Erkneraner Ausgabe, Bd. 6

Der als arbeitsscheu geltende Tischlergeselle Emanuel Quint zieht ohne Geld und mit einem Exemplar des Neuen Testaments als Bußprediger und Gottsucher durch Schlesien. Die einen nennen ihn Wunderheiler oder gar Messias, andere sehen in ihm einen Irren, Betrüger und Kurpfuscher. Dennoch folgen Quint einige Jünger auf seiner Reise, und mehr und mehr sieht er sich selbst als Reinkarnation Jesu.Mit dem 1901 entstandenen und 1910 zunächst in der Neuen Rundschau, im selben Jahr in Buchform bei S. Fischer erschienen Roman, der zum einen auf die Erzählung Der Apostel von 1888 verweist, zum anderen die Arme-Leute-Thematik der Weber fortspinnt, sind zwar Parallelen zur Geschichte Jesu Christi augenfällig, jedoch lässt er sich eher als Ausdruck der Auseinandersetzung Hauptmanns mit dem Künstler und Lebensreformer Gusto Gräser (1879–1958) deuten, der als Wanderdichter und Einsiedler zum Magneten für Suchende, Aussteiger, Künstler und Intellektuelle wurde und von dem Hauptmann gleichermaßen fasziniert wie abgestoßen war.

22,00 €*
Bahnwärter Thiel / Der Apostel

Zwei Erzählungen, mit einem Nachwort von Stefan Rohlfs

Erkneraner Ausgabe, Bd. 5

Der neue Band der Erkneraner Ausgabe enthält zwei Erzählungen aus Gerhart Hauptmanns früher Schaffenszeit, die einen unmittelbaren Bezug zu seinem Aufenthalt in Erkner haben. Bahnwärter Thiel wurde erstmals 1888 veröffentlicht. Begeisterte Leserzuschriften zeigen, dass diese Novelle eine ungewöhnliche literarische Leistung war. Man habe seit Zola keine bessere Novelle in Deutschland gelesen. Hauptmanns starke Symbolik weist auf das Industriezeitalter hin und zeigt auf, wie es die Menschen verändert.Der Apostel von 1890 beschreibt hingegen einen gesellschaftlichen Aussteiger, der sich für Jesus’ Nachfolger hält und als Wanderprediger die Menschheit zum friedlichen Zusammenleben aller Kreaturen zu bekehren versucht. Mit dieser kleinen Erzählung verweist Hauptmann schon thematisch auf seinen Roman Der Narr in Christo Emanuel Quint (1910). In den vier Jahren in Erkner arbeitete Hauptmann an seinen Jesus-Studien, die ihn zur literarischen Figur des Apostels führten.

15,00 €*
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Franz Kafka im Ostseebad Müritz [1923]

»… vor der Schwelle des Glücks …«   Franz Kafka an Hugo Bergmann, Müritz , Juli 1923.Die Wochen im Ostseebad Müritz im Juli und August 1923 haben das Leben von Franz Kafka verändert. Hier traf er Dora Diamant, seine letzte Liebe. Mit ihr wohnte er in Berlin, bis seine Krankheit ihn zwang, die Stadt zu verlassen. Im Juni 1924 starb er. Sein letztes Jahr sei das glücklichste gewesen, schrieb später der Freund Max Brod. Es begann an der Ostsee, umgeben von singenden jüdischen Kindern aus Berlin. Trotz politischer Verwerfungen, Inflation und Gewalt war es für Franz Kafka und Dora Diamant ein Sommer der Liebe und des Glücks.Das Buch liefert nicht nur neue Facetten zur Biografie Franz Kafkas und Dora Diamants, es ist auch eine Hommage an Graal-Müritz, eines der schönsten deutschen Ostseebäder. Illustriert mit vielen, zum großen Teil bislang unveröffentlichten historischen Abbildungen, kommen auch aktuelle Fotografien von Günter Karl Bose zur Geltung.

20,00 €*
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Wilhelm von Bode und Marie Rimpau

Eine ungewöhnliche Liebe

Sie waren einander eng verbunden: die Bodes aus Braunschweig, die auf eine lange Ahnenreihe namhafter Gelehrter zurückblicken konnten, und die Rimpaus, innovative Landwirte mit Rittergütern in der Nähe von Halberstadt. Aber auch wenn es schien, als seien die beiden von Kindesbeinen an füreinander bestimmt gewesen, hat es lange gedauert, bis der aufstrebende Kunsthistoriker Wilhelm Bode (1845–1929), der zum Generaldirektor der Berliner Museen avancieren sollte (und 1914 geadelt wurde), und seine Cousine Marie Rimpau (1845–1885) einander das Jawort gaben. Denn der Widerstand der Familien gegen diese Verwandtenehe war groß.Birgit Jochens gibt anhand der überwiegend bisher unveröffentlichten Briefe und Familienchroniken von Wilhelm Bode und Marie Rimpau einen Einblick in die Lebenswelt großbürgerlicher Milieus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Briefwechsel gerät der weniger bekannte, der private Wilhelm Bode in den Blick. Wenn auch von der Museumsarbeit besessen, erweist er sich darin als liebenswürdiger, mit Humor und Selbstironie begabter Familienmensch, der mit seiner problematischen Befindlichkeit – mit Krankheit, überbordendem Selbstbewusstsein und Streitsucht – zu ringen hatte. Die Briefe Marie Rimpaus wiederum machen mit einer starken Frau bekannt, die im Zusammenleben mit ihrem »Bodo« und in der Teilhabe an seiner Arbeit Erfüllung fand.

25,00 €*
Du stirbst im Fliegen

Erzählung

SprachgewaltigJörn van Hall erhält für Du stirbst im Fliegen den Annalise-Wagner-Preis 2023. Einstimmig hat sich die Jury für den Autor ausgesprochen, gegen 72 MitbewerberInnen hat er sich durchsetzen können. In der Begründung der Jury heißt es über das Buch: „Ein kleines Meisterwerk mit großer Strahlkraft.“Die öffentliche Verleihung des 32. Annalise-Wagner-Preises findet am 23. Juni 2023 um 17 Uhr im Haus der Kultur und Bildung in Neubrandenburg statt (Seminarraum, Eingang Stargarder Straße).  > die Pressemitteilung***„Der Beamte hat die Akte an der Schreibtischkante ausgerichtet. Alles richtet er aus, den viereckigen Bleistiftanspitzer, das Lineal, den Tacker, den Locher, die Tastatur vor dem Computer. Der Beamte liest die Namen, liest das Geburtsdatum, liest den Geburtsort, so wie immer. Als müsse er sich vergewissern, den Bittsteller nicht zuvor in einem der abgehakten Gespräche gesehen zu haben. Sein Zeigefinger streicht über das Papier, bis die Kuppe auf ein Wort tippt. ‚Das ist also der Grund Ihrer Flucht …‘, sagt er, ohne den Grund zu benennen. Er blickt zu Mourad, auf das Wort über seinem Fingernagel. Und plötzlich schaut er wieder in Mourads Gesicht. Nie hat der Beamte so grüne Augen gesehen.“Irrlichternd zwischen Erinnerungen und verwirrender Gegenwart versucht die achtzigjährige Opernsängerin Helene Billerbeck, ihren Alltag zu meistern. Doch Nachbarin Maike hat eine beunruhigende Ahnung und zieht Helenes eigenbrötlerischen Sohn Ole ins Vertrauen. Dieser bringt seinen Freund Mourad, einen jungen iranischen Geflüchteten, im Haus der Mutter unter und bittet ihn, sich um sie zu kümmern. Mit seiner Hilfsbereitschaft und den stimmungsvollen Erzählungen über seine Heimat und Träume gewinnt Mourad die Sympathien von Helene, Maike und der Postfrau Irma. Doch um sein Bleiberecht muss er kämpfen. Seine Hoffnung, durch Ole Unterstützung zu erfahren, wird mehr und mehr enttäuscht. Als schließlich auch noch Helenes Smaragdring verschwindet, glaubt Mourad, unter Verdacht zu stehen … Jörn van Hall eröffnet in seinem Debüt Perspektiven auf Verlusterfahrungen: den Verlust von Heimat und das Schwinden der Erinnerungen. Dabei trifft er mit genauester Seelenerkundung, präziser Beschreibung deutscher Wirklichkeit und staunenswerter Sprachkunst einen Ton, der lange nachklingt. Die Buchinformation zum Download

20,00 €*
/ Mein Freund Felix

Abenteuerliches aus Berlin W. W.

Edmund-Edel-Werkausgabe, Bd. 3, hg. von Björn Weyand

„Bilder aus dem Kintopp seines Lebens“ nennt Edmund Edel den Roman über seinen Freund Felix, und diese Bilder haben nichts mit der Wahrheit zu tun, dafür aber sehr viel mit der Wirklichkeit des neureichen Berliner Westens. Nach dem Erfolg seines Debüts Berlin W. Ein paar Kapitel von der Oberfläche (1906) und des nachfolgenden Romans Der Snob (1907) kehrt Edmund Edel mit Mein Freund Felix ins Milieu der wohlhabenden Großstädter zurück. Vom damaligen Verlag ausdrücklich als „Neue Folge“ von Berlin W. annonciert, greift der Roman Figuren und Themen der vorangegangenen Bücher auf, dabei immer auf der Höhe der Mode: Der 33-jährige Junggeselle Felix ist ein Lebemann und Gentleman aus begüterter Familie, der sich souverän inmitten der „eleganten Nichtstuer“ bewegt. Seine Abenteuer ereignen sich zwischen den in Mode gekommenen kalten Büffets, Kostümbällen und den vom Tango-Fieber erfassten Five o’clock- Teas, auf U-Bahnfahrten zwischen Uhlandstraße und Kaiserhof oder bei den Rabattaktionen für Wäsche während der „Weißen Woche“ der Berliner Warenhäuser.Mein Freund Felix erschien im Mai 1914, wenige Monate vor Ausbruch des großen Krieges. Ein Text mit solcher Leichtigkeit und Ironie wäre bereits kurze Zeit später nicht mehr möglich gewesen.

20,00 €*
/ Der Snob

Roman

Edmund-Edel-Werkausgabe, Bd. 2, hg. von Björn Weyand

„‚Übrigens, Hermann, die saubere Wäsche ist noch nicht aus England zurückgekommen? Telegraphieren Sie heute sofort, damit ich nicht in Verlegenheit gerate.‘ Willy ließ seine Wäsche in England waschen, da es allgemein bekannt war, dass das Spreewasser zu hart für das feine Leinen war und man nirgends so gut bügeln konnte wie drüben auf der grünen Insel.“Nach dem Erfolg seiner Gesellschaftssatire Berlin W. Ein paar Kapitel von der Oberfläche nimmt Edmund Edel erneut die besseren Kreise der Berliner Gesellschaft in den Blick. Im Zentrum seines 1907 erschienenen Romans steht Willy Lehmann, der titelgebende Snob. Er beherrscht die zurückhaltende Noblesse perfekt, und mit seiner vollendeten Eleganz hat er den Makel seiner Herkunft aus einer Charlottenburger Gärtnerfamilie gründlich abgestreift. Zu seinem mondänen Leben gehört die luxuriöse Wohnung nahe dem Kurfürstendamm ebenso selbstverständlich wie die Gepflogenheit, diese für ausgedehnte Aufenthalte in St. Moritz oder Monte Carlo während der Wintermonate zu verlassen, wo Willy auf die gleichen Mitglieder der Hautevolee trifft wie im Berliner Westen – so auch auf die Textilfabrikantentochter Trude Blachstein. Sie erscheint ihm als Gegengewicht zu „all dem hohlen Getue, das ihn umgab, und durch dessen übertünchte Halbheit er angewidert wurde“. Willy Lehmann lässt sich für ein Theaterprojekt begeistern und wird dessen Hauptinvestor. Zurück in Berlin, stürzt er sich auf seine endlich gefundene Aufgabe. Die Eröffnung des Theaters wird ein voller Erfolg, das Publikum jubelt und die gefürchtetsten Kritiker gießen Lob aus. Doch Willy wird klar, dass er darüber etwas verloren hat: seinen „Stil“. Als auch seine Liebe zu Trude erkaltet, kehrt er Berlin für unbestimmte Zeit den Rücken … 

22,00 €*
/ Berlin W.

Ein paar Kapitel von der Oberfläche

Edmund-Edel-Werkausgabe, Bd. 1, hg. von Björn Weyand

»Berlin W. Draußen, wo die Protzenburgen des Geldes den Kurfürstendamm säumen, wo die ›Jugendstil‹-Architekturen des ›bayerischen Viertels‹ sich in maßlosen Geschmacksverirrungen gefallen, da draußen, wo das Geld rollt, die Dienstmädchen weiße Häubchen tragen und die ›Herren‹ Portiers auf hochherrschaftliche Ordnung halten, und wo Berlin eigentlich Charlottenburg, Schöneberg oder Wilmersdorf ist, da draußen liegt Berlin W.«Rund um den Kurfürstendamm lässt sich um 1900 eine neureiche Gesellschaft in komfortabel ausgestatteten Behausungen nieder. Demonstrativer Konsum gehört hier zum guten Ton. Die richtigen Möbel, das richtige Porzellan, die richtigen Reiseziele und Sommerfrischen, die richtigen Freizeitbeschäftigungen und die richtige Kunst und Literatur – alles unterliegt dem Spiel der Mode. Edmund Edel beschreibt dieses Treiben an der Oberfläche mit der soziologischen Treffsicherheit eines Georg Simmel, dem großen Denker des großstädtischen Geisteslebens, der wie Edel selbst Bewohner von Berlin W. war, und mit feinsinnigem, bösem und zugleich liebevollem Humor. Seine Satire Berlin W. Ein paar Kapitel von der Oberfläche, 1906 erstmals erschienen, eröffnet das Panorama einer im Luxus schwelgenden Gesellschaft der Jahrhundertwende und gibt Einblick in die Anfänge der modernen Konsumkultur. Die Neuausgabe ist zugleich Auftakt zu einer Edmund-Edel-Werkausgabe.Die Buchinformation zum Download

20,00 €*

Lesereise mit Kerstin Hensel und "Die Glückshaut"

23.-27.4.2024  #Termine

NEU und lieferbar:

Mit Fotografien 
von Lorenz Kienzle

Bei Quintus erschienen:

Die Ruinen von Peenemünde. Vom Werden und Vergehen einer Rüstungslandschaft


Beim Verlag für Berlin-Brandenburg erschienen:

Arbeitswelten und Lebensräume. Brandenburger Industrielandschaften 1992-2021

Brandenburger Notizen. Fontane – Krüger – Kienzle